Monty Roberts Join-Up Deutschland Tour – am 10.05.06 in Werder
Monty Roberts Join-Up Tour in Werder nahe Berlin – und ich hab ihn live getroffen!
Etwas skeptisch bin ich schon nach Werder gefahren. Würden meine Erwartungen erfüllt werden? Ich hatte bis jetzt jedes seiner Bücher verschlungen und mein Fohlen fast ausschließlich nach seiner Methode erzogen. Nun war ich also mehr als gespannt Monty Roberts einmal in Echt kennen zu lernen.
Bereits im Vorfeld hatten böse Zungen Gerüchte in die Welt gesetzt: Pferde, die von Monty Roberts gearbeitet wurden, würden verängstigt und verschwitzt sein und nach der Arbeit beim Besitzer genau die gleichen Macken aufweisen wie zuvor. Nun ja, dachte ich, ich würde es ja sehen…und ich sah…und ich staunte!
Erfahrungsbericht: Monty Roberts und seine Arbeit mit Pferden
Meine Erwartungen wurden übertroffen. Zu Anfang wurden uns 6 Pferde vorgestellt.
Mit dabei war auch Andrea Kutsch (www.andreakutsch.de), eine ehemalige Schülerin von Monty Roberts, die hier in Deutschland ein Ausbildungszentrum gegründet hat.
- Das erste Pferd war ein junges Pferd. Es wurde innerhalb von 25 Minuten von Andrea Kutsch zum Einreiten vorbereitet und auch noch geritten. Alles lief ganz ruhig und locker ab, kein verschwitztes und verängstigtes Pferd – im Gegenteil: statt den Round Pen zu verlassen, wälzte sich das Pferd erst einmal in aller Ruhe.
- Das zweite Pferd hatte fürchterliche Angst vor der Trense. Es musste früher mit Fahrradkette im Maul laufen … Es war erstaunlich – auch das bekam er hin – mit einer erstaunlichen Ruhe und Gelassenheit, hatte das Pferd zum Schluss 3 Trensen im Maul und das ganz entspannt!
Positiv fand ich, dass Mr. Roberts nie sagte, ich schaff das in wenigen Minuten, sondern jedes Mal betonte er, dass er es vielleicht schaffen könnte und wenn ja meinte er von Anfang an, dass der Zeitrahmen dafür vorher nicht bestimmbar sei. Während der Arbeit mit den Tieren konnte man wahrhaftig merken, dass es keinen Zeitdruck gab.
- Das dritte Pferd war ein Buckler, das niemanden auf seinen Rücken duldete. Nach dem Join Up wurde auf dem Sattel des Pferdes ein Dummie (Reiterpuppe) festgebunden. Nachdem es also merkte, dass es mit buckeln nicht weiterkommt und der Dummie einfach sitzen bleibt, setzte sich ein sehr guter Reiter auf das Pferd. Dieser Reiter vermittelte dem Pferd bereits durch seine Ruhe, dass es weder Angst haben solle, noch dass buckeln etwas bringen würde. Und tatsächlich hörte das Pferd damit auf! So trug dieses Pferd zum ersten Mal einen Reiter in allen Gangarten ohne zu buckeln.
- Das vierte Pferd war wieder ein junges Pferd zum Einreiten – diesmal gearbeitet von Herrn Roberts, was er mit viel Humor machte. Hier wälzte sich das Pferd schon bevor es überhaupt zu arbeiten anfing.
Auch hier hatte das Pferd innerhalb von 25 Minuten den Reiter akzeptiert.
Die Art wie Monty Roberts mit den Pferden umgeht, wie er sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, wenn es vielleicht doch nicht auf Anhieb klappt – man muss es gesehen haben!
- Das fünfte und sechste Pferd hatten Probleme mit dem Hänger, die natürlich von Monty Roberts und Andrea Kutsch auch gelöst wurden. Allerdings wurde auch hier von beiden betont, dass das Pferd auch in Zukunft nur dann auf den Hänger gehen würde, wenn die jeweiligen Besitzer bereit wären die Pferdesprache zu erlernen und nicht erneut die gleichen Fehler begehen. Das war die zweite Sache, die mir so gut gefallen hat: Monty Roberts sucht nicht den Fehler beim Pferd, sondern beim Pferdehalter und sieht in dessen falschen Verhalten den Grund für ein gestörtes Verhalten des Tieres – wie ich auch finde, völlig zu recht!
Zwischendurch gab er immer wieder Autogramme und Monty Roberts zeigte dass er auch mit dem Rope (Lasso) umgehen kann. Er hatte früher zahlreiche Meisterschaften u. a. auch im Team Roping gewonnen.
Die Show fing um 18.30 Uhr an und endete um 22.30 Uhr und immer hatte er noch Zeit für Autogramme und für ein Gespräch. Das macht diesen Menschen einfach sympatisch und bodenständig und zeigt, dass ihm wirklich etwas am Wohlergehen der Tiere und nicht am einfachen Business liegt.
Abschließend kann ich sagen dass es ein gelungener Abend war, den ich jedem Pferdeliebhaber guten Gewissens empfehlen kann!
Meine Erfahrungen mit den Lernmethoden von Monty Roberts
Mein eigenes„Fohlen“ ist mittlerweile 3 Jahre alt und wurde bereits angeritten – bis jetzt ohne Buckler oder sonstige dramatische Zwischenfälle. Dank des Dually-Halfters dass ich auch bei der Bodenarbeit immer benutze reagiert sie beim Reiten exakt auf die Hilfen und lässt sich bis jetzt auch damit reiten. Ich hoffe es geht so positiv weiter, ansonsten kann man sich in Deutschland auch von Frau Kutsch Hilfe holen.
Hier gibts Videos und Links zu Monty Roberts
—Alle Angaben ohne Gewähr—