Pellets, Stroh & Co.: Die richtige Einstreu für Ihr Pferd
Stroh, Hanf, Späne oder Pellets?
Mit dem warmen Sommer meldet sich die kalte Jahreszeit zurück. Das bedeutet für viele Pferdehalter: Zurück mit dem vierbeinigen Liebling von der Sommerkoppel in den Stall. Selbst wenn die Tiere auch im Winter auf einen Auslauf können, sind sie doch wesentlich länger in den Boxen als in der Weidesaison. Um Husten oder Stauballergien vorzubeugen, sollte man jetzt etwas genauer bei der Einstreu hinschauen.
Stroh, Hanf, Späne oder Pellets?
Es gibt eine große Auswahl für das Pferdebett. Einige Varianten möchten wir Ihnen hier vorstellen und ein paar Vor- und Nachteile nennen. So haben Sie einige Anhaltspunkte, um die richtige Einstreu für Ihr Pferd zu finden.
Stroh – DIE Einstreu für das Pferd?
Der Klassiker in den Ställen. In der Regel ist diese Einstreu in Pensionsställen inklusive. Daher ist Stroh natürlich eine günstige Variante. Je nach Witterung bei der Ernte kann die Qualität aber sehr unterschiedlich ausfallen. Staub- oder Schimmelsporen können das Stroh verunreinigen und Allergien hervorrufen.
Dies kann zu Husten und Allergien führen. Zudem muss man bei sehr gefräßigen Pferden darauf achten, dass sie sich nicht an der Einstreu überfressen. Ansonsten kann es auch mal zu Magenproblemen kommen.
Übrigens gibt es durchaus Unterschiede zwischen Klein- und Rundballen:
Die Saugfähigkeit ist nahezu gleich, jedoch wurden im Rundballen potenziell mehr Keime festgestellt.
Späne – die Alternative?
Viele Hersteller bieten entstaubte Sägespäne meist in relativ handlichen eingeschweißten Ballen an. Diese kann man auch im Freien lagern, da durch die Folie keine Feuchtigkeit dringt. Späne hat allerdings im Vergleich zum Stroh eine geringere Saugfähigkeit. Dafür ist aber die Keimzahl generell geringer als beim Stroh. Späne ist daher eine gute Einstreu für Allergiker. Allerdings muss man diese in der Regel zusätzlich zur Stallmiete bezahlen.
Es gibt feine und grobe Späne als Einstreu
Während Stroh innerhalb von sechs Monaten verrottet, benötigt Späne für diesen Prozess bis zu zwei Jahre. Daher wird diese in der Regel erst auf die Äcker gebracht, wenn sie bereits verrottet ist. Dies könnte die Entsorgung des Mists erschweren. Achtung bei kostenlosem Sägemehl aus den Sägemühlen. Dies ist nicht entstaubt und hat auch eine geringere Saugkraft als die speziellen Produkte im Handel. Daher muss man sehen, welches Produkt sich besser bewährt.
Bei der gepressten Späne ist allerdings das Einstreuen schwieriger, da man die feste Späne erst per Hand auseinander machen muss. Auch mischen sich die Äppel mit der Späne, was das Ausmisten etwas zeitintensiver werden lässt.
Leinstroh – wird eher selten als Pferdeeinstreu verwendet…
Das gehäckselte Leinstroh erhält man im Fachhandel in handlichen Säcken. Es zeichnet sich durch eine sehr gute Saugfähigkeit und einer recht geringen Keimzahl aus. Es lässt sich leicht einstreuen. Die nassen Stellen geben die Feuchtigkeit an das trockene Material weiter, so dass die gesamte Streu leicht feucht erscheint.
Auch beim Misten ist die Leinstreu nicht ganz optimal, da man die Äppel zeitintensiv von der Streu trennen muss.
Holz- oder Strohpellets sind eine sehr gute saugfähige Alternative
Holzpellets werden aus gepressten Hobel- und Sägespänen hergestellt. Da sie ein Nebenprodukt der holzverarbeitenden Industrie sind muss kein Baum dafür gefällt werden. Strohpellets werden aus Feinstroh gepresst. Die Pellets lassen sich einfach einstreuen, auch wenn sie dann erst etwas gewässert werden müssen.
Generell lässt sich mit diesen Pellets leicht Ausmisten, da die Äppel auf den Pellets liegen bleiben. Auch die Keimzahl ist geringer als bei normalem Stroh.
Die Entstehung von Ammoniak wird deutlich gehemmt und unangenehme Gerüche bleiben aus. Ein weiterer Vorteil: Der anfallende Mist reduziert sich erheblich!
Ideal für Pferde mit Allergien, Atemwegserkrankungen und Gewichtsproblemen.
Bei allen Varianten wird eine Grundeinstreu benötigt. Man muss erst einmal eine entsprechende Grundlage schaffen. Im weiteren Verlauf werden nur nasse Stellen und Äppel entfernt. An Stellen, wo es notwendig ist, wird nach gestreut.
Angst bei gefräßigen Pferden muss man in der Regel bei den Strohvarianten nicht haben. Die meisten Tiere stellen schnell fest, dass die neue Einstreu nicht schmeckt. Das bisschen, was sie bis dahin gefressen haben, können sie normalerweise auch gut verdauen.
Ein sehr interessantes Video zu EM kann man sich hier auf You Tube ansehen
EM Effektive Mikroorganismen:
Welches die richtige Einstreu ist, muss man individuell herausfinden.
Auch das Verhalten des Pferdes kommt ja dazu. Hat man ein “Boxenschwein” zu Hause, was seine Äppel in der gesamten Box verteilt und dazu vielleicht noch unruhig ist, ist Stroh wahrscheinlich nach wie vor die Einstreu mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis.
Unabhängig von der Einstreu ist aber auch im Winter Frischluft im Stall wichtig!
Geschlossene, warme Ställe ohne Sauerstoff fördern Atemwegserkrankungen. Auch bei Minusgraden sollte man daher nicht zurück schrecken, Luft in den Stall zu lassen oder die Pferde auch mal raus zu stellen.
Je luftiger die Ställe das ganze Jahr über sind, umso besser können sich die Pferde auf die wechselnden Außentemperaturen einstellen.
Surftipp:
—–Alle Angaben ohne Gewähr!—–
Bildnachweis