Albtraum Winter – Motivation für Pferd und Reiter
Wenn der Reiter nach einem langen Arbeitstag am Stall ankommt und feststellt, dass die Halle mal wieder hoffnungslos überfüllt, es draußen eh schon dunkel und zudem auch noch kalt und feucht ist, mal ehrlich: der verliert auch schon so manches Mal die Lust am Reiten.
Daher hier einige Ideen für einen bunten und lustigen Winter ohne Stress und Ideenlosigkeit.
Gerade nach einem langen Arbeitstag im Stall angekommen, schaut man zunächst in die Halle und beobachtet erst einmal folgendes Szenario: von Zeit zu Zeit wacht ein Pferd aus der schlurfenden Mittelmäßigkeit auf, läuft buckelnd und quietschend durch die Bahn, ein anderes legt sich rasant in die Kurven und fast alle Reiter beschimpfen sich gegenseitig. Spätestens dann sinkt die vorerst noch gute Laune auf Null. Dabei kann die kalte Jahreszeit auch eine wichtige Rolle im Training von Pferd und Reiter spielen und schon einmal auf die nächste Turniersaison vorbereiten: vorausgesetzt die Zeit wird richtig genutzt.
Ideen für einen abwechslungsreichen Winter
Der Winter kann die Vorbereitung für die nächste Turniersaison und zugleich die
Ruhepause nach der Turniersaison sein. In dieser Zeit kann man das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter festigen, indem man Neues ausprobiert, Abwechslung ins Training bringt, Lehrgänge besucht und ab und zu einen gemütlichen Ausritt im Schnee oder einfach in der Natur am langen Zügel genießt oder auch nur mal spazieren geht. Dies bringt für Pferd und Reiter gleichermaßen Abwechslung in den tristen Alltag und sorgt somit auch für die nötige Motivation. Die kurzen Tage können sowohl dem Reiter wie auch dem Pferd auf das Gemüt schlagen. Ein Pferd, das nur Halle und Box sieht, wird zwangsläufig unzufrieden. Wenn es dann buckelnd durch die Halle läuft und Reiter noch voller Unverständnis alleinig ihr Pferd dafür verantwortlich machen, kann man wirklich nur noch den Kopf schütteln.
Bodenarbeit
Besonders für Bodenarbeit und Geschicklichkeitsübungen ist der Winter geeignet.
Verabreden Sie sich mit anderen Reitern des Stalles und bauen Sie einen kleinen Geschicklichkeitsparcour in der Halle auf. Hier reichen bereits ein paar Stangen, wenn mehrer Reiter damit einverstanden sind kann auch über die Anschaffung einer Wippe nachgedacht werden. Versuchen Sie so viele Reiter wie möglich von der Bodenarbeit zu begeistern: nichts geht schneller als nörgelnde Mithallennutzer, denen man den Platz in der Halle wegnimmt. Falls Ihnen dies trotzdem nicht gelingt und Sie einen Außenreitplatz haben, können Sie die Bodenarbeit auch dort machen, da es für die eher ruhigere Arbeit mit den Stangen nicht so schlimm ist, wenn man nicht so schnell reiten kann. Bodenarbeit können Sie hierbei sowohl auf dem Rücken des Pferdes sitzend, als auch am bloßen Zügel danebenstehend machen- eine Variation aus beiden ermöglicht eine Abwechslung. Um weitere Ideen zu bekommen siehe auch den Bericht: Mit bunten Ideen gegen den Winterblues.
Ausritt im Schnee
Ohne Stress und Leistungsdruck Neues ausprobieren, einfach nur Spaß mit dem Pferd zu haben und sich dabei gleichzeitig weiterentwickeln. Es gibt viele Möglichkeiten im Alltag für Abwechslung zu sorgen. Ihr Pferd wird es Ihnen danken!
Auch regelmäßige Ausritte – Winterbeschlag vorausgesetzt – sind vor allem für Pferde ohne täglichen Auslauf besonders wichtig.
Auch bietet der Winter die Gelegenheit an Schwächen und Unsicherheiten zu arbeiten: üben sie mit einem Regenschirm in der Halle, sodass ihr Pferd beim nächsten Frühjahrsausritt nicht mehr davor scheut. Sollten Sie bei ihren Übungen mal nicht weiterkommen, so ist dies wahrhaftig keine Schande. Fragen Sie einfach andere Reiter oder Trainer und trainieren Sie gegebenenfalls zusammen. Dies ist nicht nur eine Motivation für Sie, sondern auch für die Pferde.
Verabreden Sie sich zu einer festen Uhrzeit zum Ausritt oder zum Training, so können Sie den inneren Schweinehund mit Gruppenzwang austricksen. Gute Laune ist ansteckend, schafft eine gelöste Stimmung und somit auch gute Leistung.
Ideal wäre, wenn das Pferd die Möglichkeit hat einmal am Tag mit Artgenossen auf dem Paddock oder einer Weide ausgiebig an der frischen Luft zu toben. Verdonnern Sie Ihren Freund nicht zu Stehtagen in der Box, geben Sie ihm die Möglichkeit der Beschäftigung, einmal pro Woche frische Zweige (z.B. Obst/Birkenzweige) zum knabbern, geben Sie ihm eine “Wohlfühlmassage”, viele Pferde haben eine Lieblingsstelle, wenn sie dort kratzen, wird es genüsslich flehmen, oder machen Sie einen Spaziergang und freuen sich auf den Frühling.