Irland: weites, wildes Land – auch für Pferde
Drei Stichworte fallen mir sofort ein, wenn ich an meine erste Reise nach Irland denke: das Licht, das Wetter und die Menschen.
Wir waren im November dort und auffällig war das besondere Tageslicht, ganz anders als bei uns. Es war fast wie in der Dämmerung kurz vorm Sonnenuntergang, aber das den ganzen Tag über. Das Licht machte die Farben der faszinierenden Landschaft weicher. Alles erschien besonders reizvoll und geheimnisvoll.
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Irland – weites, wildes Land
Dass es in Irland häufig regnet, hört man oft. Dass aber genau so oft die Sonne scheint, wird nur selten dazu gesagt. Täglich hatten wir Regen und gleichermaßen Sonnenschein und blauen Himmel. Manchmal hatte man Mühe, seinen Kleidungswechsel den Wetterkapriolen anzupassen. Ein grau in grau gab es nicht. Stattdessen immer wieder strahlend blau vor tiefem grau, abgesetzt mit einem schillernden Regenbogen. Beeindruckend!
Und dann waren da noch die Menschen. Aufgeschlossen, fröhlich und hilfsbereit. Stand man mit einem Stadtplan an der Straße, wurde einem sofort Hilfe angeboten. In den Pubs setzte man sich zu uns, um zu erfahren, wo wir herkommen und wie uns das Land gefällt.
Feiern bei einem leckeren Kilkenny, einem Whisky und Livemusik gehörte natürlich dazu.
Unsere Rundreise führte uns von Shannon über die Cliffs of Moher, die Burren Region und Galway quer durch das Land bis Dublin.
Leider viel zu kurz war der Aufenthalt und doch lang genug, um dieses Land lieben zu lernen. Und den Wunsch zu haben, eines Tages Irland auch auf dem Pferderücken zu entdecken.
Reisetraum Irland
Irland steht für viele Reiseträume: weite Strände am Atlantik, riesige Klippen und Steilküsten, saftige grüne Wiesen bis zum Horizont, mystische Moorlandschaften, geschichtsträchtige Burgen und Klöster oder urige Kneipen. Was man gesehen haben muss und auf was man verzichten kann muss sicher jeder selbst entscheiden. Aber einiges Sehenswertes möchten wir hier vorstellen.
Cliffs of Moher – Irlands bekannteste Steilklippen
Auf einer Strecke von über acht Kilometern schlängeln sich die bekanntesten Steilklippen Irlands entlang der Südwestküste des Landes.
An vielen Stellen erhebt sich dieses Wahrzeichen nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean und zwar bis zu 214 Meter hoch.
Der Anblick ist gigantisch und furchterregend zugleich. Denn der Weg geht recht dicht an der Steilküste entlang – ohne Netz oder doppelten Boden.
Die Cliffs of Moher sind bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit sehenswert. Bei klarer Sicht kann man die vorgelagerten Inseln sehen.
Als Touristenattraktion sind die Klippen vor allem im Sommer stark frequentiert. Nichtsdestotrotz sollte man sich einen Besuch hier nicht entgehen lassen.
Burren Region – Mystische Mondlandschaft
Unzählige Sandsteinplateaus unterschiedlicher Größe bilden auf einem rund 300 km² großen Areal die Burren Region im Nordwesten Irlands. Bizarr muten die Gesteinsformationen an, erinnern an eine Mondlandschaft. Ringforts, Kloster- und Burgruinen, Höhlen und Keltenkreuze geben der Gegend einen mystischen Glanz. Und veranlassen zu Phantasiereisen in die Vergangenheit, als diese Gegenden vielleicht als Kultstätten genutzt wurden. Das Gebiet lässt sich gut mit dem Auto oder dem Fahrrad erkunden. Auch ein Wanderweg führt auf 23 Kilometern durch diese Region.
Clonmacnoise
Das frühchristliche Kloster Clonmacnoise am Ufer des Flusses Shannon wurde bereits im 6. Jahrhundert n. Chr. Gegründet. Heute findet man dort die Ruinen von einer Kathedrale, sieben Kirchen (10.-13. Jahrhundert), zwei Rundtürmen, drei Hochkreuzen und die größte Sammlung frühchristlicher Grabplatten in Westeuropa.
Das Besucherzentrum zeigt in einer audiovisuellen Vorführung die bewegte Geschichte des Klosters.
Die Ruinen sind auf Wiesen und Hügel verteilt und zeigen das typische Bild Irlands.
Die Küste – Dingle-Halbinsel oder Country Sligo
Die irische Westküste ist faszinierend. Schroffe Steilküsten und riesige Felsen wechseln sich mit kilometerlangen einsamen Stränden ab. Teilweise gehen Weiden bis an das Meer heran.
Ein Wanderritt entlang der Küste ist ein einmaliges Naturerlebnis. Das ständig wechselnde Wetter macht die Naturgewalten deutlich.
Und die abwechslungsreiche Landschaft beeindruckt ständig mit neuen Ausblicken.
Von einem flotten Galopp am langen Sandstrand mal ganz abgesehen.
Connemara: Heimat der Ponys
Die Region Connemara findet man im Westen Irlands in der Grafschaft Galway. In der Reiterwelt steht der Name ‚Connemara’ vor allem für eine beliebte Ponyrasse, die gern auch von Erwachsenen geritten wird. Die Connemara-Ponys haben ihre Heimat in der gleichnamigen Gegend Irlands. In dieser zweigeteilten kargen Landschaft aus weiten Heide- und Moorgebieten und bis zu 700 Meter hohen Bergen mit wechselhaftem Klima leben die Ponys halbwild. Sie sind genügsam, zuverlässig und trittsicher und mit einer Größe von 1,38 bis 1,53 m durchaus auch für Erwachsene ein idealer Begleiter.
Auch heute begegnet man bei einer Fahrt durch Connemara freien Ponyherden. Doch nicht nur die Vierbeiner machen die Grafschaft sehenswert. Die Landschaft wiederum ist ganz anders, als man sie in den anderen Teilen Irlands findet. Die grünen Wiesen wechseln mit rötlich schillerndem Heidekraut ab. Am Horizont der weiten Moorlandschaft erheben sich die Twelve Bens, ein Gebirgszug, in dem auch der Connemara-Nationalpark liegt.
Das Irische Nationalgestüt
Höhepunkt einer Reiterreise nach Irland ist ein Besuch im Irish National Stud. Etwa 30 Minuten Autofahrt südwestlich von Dublin findet man die riesige Anlage. Beeindruckend sind die gepflegten Gebäude, die weitläufigen Weiden, die riesigen Ställe und das parkähnliche Gelände. Hier können nicht nur Pferdeliebhaber Stunden verbringen. Lohnenswert ist auf jeden Fall, sich für eine Führung anzumelden. Das Vollblut-Gestüt wurde 1900 von Oberst Hall-Walker gegründet.
Dieser übergab es später der britischen Krone. 1943 ging das Gestüt in den Besitz der irischen Regierung über und 1945 wurde die Irish National Stud Company gegründet, die heute noch arbeitet. Schön zu sehen ist, dass auch die teuren Hengste auf großen Weiden toben dürfen. Viele Weiden sind mit Stuten und Fohlen belegt. Die Ställe der edlen Rennpferde sind selbstverständlich abgesichert. Man kann als Besucher zwar bis an die Boxen, diese sind aber mit Gitter und Schloss versehen. Verständlich, wenn man vor einem Pferd steht, was bereits über 500.000 Pfund Siegprämie erlaufen hat und eine Decktaxe von über 3.000 Euro einbringt. Die Siegesprämien der Pferde stehen übrigens auf ihren Boxenschildern.
Dublin: Irische Lebensart
Einen Besuch in der irischen Hauptstadt sollte man nicht verpassen. Zumal hier die meisten Flüge aus Deutschland landen und man so gut zwei Tage Dublin einplanen kann. An der Ostküste an der Mündung des Flusses Liffey und der Dublin Bay gelegen, hat diese Metropole rund 500.000 Einwohner. Die erste Erwähnung einer Siedlung war bereits im Jahre 140. Wikinger gründeten 842 eine weitere Siedlung neben dem keltischen Dorf. 1014 ging ihre Machtstellung bei einer Schlacht verloren und seit dem wird nur noch von einer Stadt gesprochen.
Heute sind die Straßen Dublins das Sinnbild Irlands. Farbenfrohe Häuser, gemütliche Pubs, geschichtsträchtige Gebäude und imposante Kathedralen prägen das Stadtbild. Das Guinness Storehouse in Dublin oder die Brennerei von Jameson sind einen Besuch wert.
Eine besondere Art, das Nachtleben Dublins zu entdecken, ist eine literarische Pubtour (z.B. www.dublinpubcrawl.com). Zwei irische Sänger begleiten durch die Straßen Dublins. Irische Lieder werden an jeder Straßenecke gesungen, man kehrt in gemütlichen Pubs der Stadt ein und erfährt nebenbei jede Menge Geschichte und Geschichten.
Dies alles ist natürlich nur ein minimaler Auszug aus den Reisemöglichkeiten in Irland. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen liegt der Schwerpunkt an der Westküste Irlands. Aber auch der Süden und der Osten haben ihre besonderen Reize.
Für die Anreise bietet Aer Lingus häufig preisgünstige Flüge von verschiedenen Flughäfen in Deutschland. Hin- und Rückflug von Berlin nach Dublin ist zum Beispiel schon ab rund 80 Euro erhältlich. Wer sein eigenes Auto mitnehmen möchte, hat verschiedene Fährverbindungen zur Auswahl.
Reiturlaub in Irland
Wer nun Lust bekommen hat, die Westküste Irlands vom Pferderücken aus zu entdecken, der findet hier individuelle Angebote für Reiturlaub auf Irland auf www.Reiten-Weltweit.de.
—Alle Angaben ohne Gewähr—