Wasserratten auf vier Beinen – Pferde im Wasser
Sie planschen, tauchen und spielen wie Kinder im Wasser.
Viele Pferde genießen vor allem in den heißen Sommermonaten die nasse Abkühlung.
Auch ihre Reiter gönnen ihnen des öfteren eine Dusche oder einen Ritt in nahegelegene Teiche und Flüsse.
So viel Spaß man mit den vierbeinigen Wasserratten haben kann, so gibt es auch einige Dinge, auf die man achten sollte. Insbesondere wenn ein Pferd noch nicht an das Wasser gewöhnt ist oder man in tiefere Gewässer reitet.
Ein paar Tipps sollen allen Seepferdchen und ihren Reitern die Sommermonate noch verschönern.
Abduschen
Wenn auch Pferde längst nicht so empfindlich sind, wie wir Menschen, so sollte man dennoch bei einer kalten Dusche nach einem flotten Ritt vorsichtig vorgehen. Schließlich kann auch ein Pferd Kreislaufprobleme bekommen. Daher ist es wichtig, dass auch im Sommer auf das trocken Reiten bzw. einem ‚cool down’ nicht verzichtet wird. Trocken reiten wenn man im Stehen schon schwitzt ist wohl eher irreführend. Das Pferd sollte sich aber nach dem Ausritt oder der Reitstunde einigermaßen erholen. Erst wenn die Atmung wieder gleichmäßig ist, sollte man sich mit dem Wasserschlauch nähern.
Hier gehe ich immer wie beim Menschen vor. Ich fange also an den (Hinter-)beinen an und arbeite mich nach vorne vor. Erst auf der rechten, dann auf der linken Seite. Denn auch beim Pferd sitzt das Herz links. Ich arbeite mich an den Beinen langsam hoch, ehe ich dann Stück für Stück Brust, Hals und Rücken ‚bearbeite’. Meinem Pferd gefällt es anscheinend, denn er drückt den Rücken nicht mehr weg, wenn dann das kalte Wasser kommt.
Übrigens kann man ein Pferd auch gut aus dem Schlauch trinken lassen, wenn es nicht zur Panik neigt. Einfach mal den Wasserstrahl vor seiner Schnauze lang spritzen und gucken, wie das Pferd reagiert.
Sandbad
Auch wenn es nichts mit Wasser zu tun hat: Ein Sandbad genießen Pferde in der Hitze.
Insbesondere, wenn sie vorher abgeduscht wurden. Hinterher sehen sie zwar aus wie ein Schnitzel, aber die Dreckschicht kühlt noch eine Weile und schützt auch vor den lästigen Fliegen.
Zudem scheint das Bad im Sand richtig schön zu schubbeln, quasi ein Peeling für Pferde.
Ab in den Fluss
Wer einen Fluss in der Nähe hat, sollte diesen gerade in der trockenen Jahreszeit des öfteren zum hinein reiten nutzen. Die Beine der Pferde werden durch das fließende Wasser umspült und damit prima gekühlt. Zudem werden die Hufe ordentlich gewässert, was bei der Trockenheit nicht schadet.
Wer zum ersten Mal mit seinem Pferd ins Wasser gehen möchte, sollte sich Zeit nehmen. Auch ein geduldiges Pferd, was sicher ins Wasser geht, ist hilfreich. Viele Tiere gehen schon mit, wenn der Herdenkumpel den gefährlichen Fluss betritt.
Mit Ruhe und Geduld bekommt man eigentlich jedes Pferd ins Wasser. Druck hilft – wie so oft – nicht. Stattdessen sollte man wasserfeste Schuhe anziehen und dem Pferd einfach vormachen, was man will. Weggucken hat mir auch schon geholfen. Als wäre das Wasser dann nicht mehr gefährlich ist das Pferd quasi ‚unbeobachtet’ doch in den Fluss gegangen.
Loben darf natürlich nicht fehlen, auch wenn die Abkühlung schon Belohnung genug sein könnte.
Eine weitere Möglichkeit ist auch, das Pferd an der Longe in das Wasser zu schicken. So bleiben die Füße des Pferdehalters trocken. Dafür sollte das Pferd sich aber gut longieren lassen und auf Stimmkommandos reagieren. Es soll sich ja nicht in der Longe verheddern oder den Menschen doch noch mit ins kalte Nass ziehen.
Aber Vorsicht bei manchen Pferden: Die eine oder andere Wasserratte legt sich gern auch mal unvermittelt komplett ins Wasser. Da hilft eigentlich nur schnell runter vom Pferd, ehe man drunter liegt. Meist kündigen die Pferde das aber schon durch verstärktes Planschen an. Ein bisschen Hab-Acht-Stellung ist also auch hier geboten.
Schwimmen mit Pferden
Mit seinem Pferd einmal richtig zu schwimmen ist der Traum vieler Reiter. Dafür sollte man aber auch ohne Sattel einen festen Sitz haben und bereits ein hohes Maß an Vertrauen mit seinem Pferd aufgebaut haben. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man den See vorher etwas genauer inspiziert. Gut ist eine seichte Stelle zum einreiten, ein flach abfallendes Ufer und ein möglichst fester Boden. Bei matschigen sumpfigen Böden geraten einige Pferde schnell mal in Panik. Hat man den See ausgiebig erkundschaftet und weiß, dass es nicht plötzlich steil in die Tiefe geht oder dicke Felsen am Grund das Pferd zum Straucheln bringen könnten, steht dem Badevergnügen nichts mehr im Weg. Sattel runter, Reithose aus, rauf auf’s Pferd und hinein in das kühle Nass.
Es gibt viele Pferde, die gerne schwimmen. Einige planschen auch mehr, wälzen sich am flachen Ufer oder tauchen sogar ein bisschen. Der Reiter auf dem Rücken muss aber vorsichtig sein. Am besten, man lässt das Pferd machen. Es wird am ehesten wissen, wie es sich im Wasser zu verhalten hat. Wenn möglich sollte auch der Kopf nicht untergehen. Kommt nämlich zu viel Wasser in die Ohren, kann das Pferd Gleichgewichtsprobleme bekommen. Im tiefen Wasser kann das durchaus gefährlich werden. Wenn ein Pferd von sich aus taucht – so meine Vermutung – legt es die Ohren weit genug an, so dass nicht zu viel Wasser eindringen kann.
Pferde können beim Schwimmen keine Obacht auf den Reiter geben. Sie strampeln mit den Beinen, um nicht unter zu gehen und vorwärts zu kommen. Rutscht ein Reiter im Wasser vom Pferd, sollte er sich schnellstmöglich von diesem entfernen. Zu leicht kommt man sonst zwischen die Pferdebeine.
Geht man mit offenen Augen, Vertrauen und Geduld an das Thema heran, erwartet die Reiter jede Menge Spaß mit ihren Seepferdchen. Wer keinen See oder Fluss in der Nähe hat, der sollte vielleicht jetzt im Sommer ein paar Tage Urlaub mit Pferd planen. Viele Reiterhöfe haben direkt auf dem Gelände Seen oder liegen in der Nähr von Flüssen. Auch ein kühles Bad im Meer ist vielerorts möglich, wenn dies auch an deutschen Stränden im Sommer überwiegend verboten ist. Als Alternative könnte man aber eine Reise über die Grenze hinaus nach Dänemark wagen.
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—Alle Angaben ohne Gewähr—