Die Küste Gran Canarias vom Pferd aus entdecken
Was gehört zu einem Urlaub von Pferdefreunden dazu?
Natürlich ein Ausritt.
So wollten wir auch in unseren Ferien auf Gran Canaria nicht vollständig auf die Vierbeiner verzichten und schauten uns nach einer geeigneten Reitmöglichkeit um. Natürlich ist ein Ritt zum Strand Pflicht.
Auch wenn entlang der Strände im Süden der Insel nicht geritten werden darf.
Nach dem Studieren der vorhandenen Infoflyer in unserem Hotel haben wir uns schnell für Hipisur in
Maspalomas entschieden. Sie waren die einzigen, die einen Ritt bis ans Meer angeboten haben und der Transfer ab/bis Hotel ist im Reitpreis inklusive.
Anruf genügt, so könnte man es zusammen fassen. Mariana am anderen Ende des Telefons war sehr nett und sprach gut deutsch. Sie schwärmte von ihren guten und sicheren Pferden und machte gleichermaßen nett aber bestimmt deutlich, dass ein Strandritt nur etwas für geübte Reiter sei. Immerhin ist der Ritt mit drei Stunden veranschlagt. Da wir aber unsere eigenen Pferde zu Hause haben und auch regelmäßig längere Strecken im Sattel sitzen, war sie schnell beruhigt. Zwei Tage später holte sie uns pünktlich an unserer Anlage ab.
Neben uns haben noch zwei weitere Reiterinnen an dem Ausritt teilgenommen. Eine Deutsche und eine Engländerin. Auf der Fahrt zur Finca, die oberhalb von Maspalomas auf den Bergen liegt, hat Mariana sich erst mal über unser Können informiert.
Schnell war klar, wem sie welches Pferd zuteilte. Jeder Reiter erhielt von ihr eine individuelle Einweisung zu den verschiedenen Charakteren und Besonderheiten der Tiere. Mir wurde Campero zugewiesen und als schnelles Pferd beschrieben. Mein Freund sollte Herkules bekommen, einen Palomino Hengst, aber durchaus brav.
An der Finca angekommen, waren die Pferde schon fertig geputzt und gesattelt. Der erste Eindruck war sehr gut. Die Pferde sind wohl genährt und gepflegt, das Sattelzeug solide, teilweise mit Sicherheitssteigbügeln. Helme sind in Spanien Pflicht und standen ebenfalls zur Verfügung.
Mich erwartete ein schicker Spanier. Der Schimmel Campero hat einen mächtigen Hals, eine dichte Mähne und sieht genau aus, wie man sich ein spanisches Pferd wünscht. Auch bei Herkules hatte Mariana nicht zu viel versprochen. Ein lieber, aber schicker kräftiger Hengst. Lediglich ein kleiner Schecke viel aus der Reihe und machte so gar keinen spanischen Eindruck.
Unser Rittführer sprach nur ein paar Worte deutsch oder englisch, für die Anweisungen unterwegs reichte es aber durchaus aus. Mariana und ihre Mitarbeiter halfen uns beim Aufsteigen und los ging es in das spanische Abenteuer. Bei traumhaftem Wetter, strahlendem Sonnenschein und klarem Blick ging es Richtung Küste.
Schnell wussten wir, warum Mariana darauf bestanden hat, dieser Ritt sei nur für erfahrene Reiter. Schmale steile Pfade mit vielen Felsen und Geröll ging es hinunter und hinauf. Um den nötigen Schwung für den nächsten Steilhang zu bekommen, ging es teilweise im Trab oder Galopp über den unebenen Boden.
Für deutsche Reiter ist dies durchaus gewöhnungsbedürftig, ist man doch eher mit seinem Tier in der Heimat vorsichtig bei schlechten Bodenverhältnissen. Die fünf Pferde aber waren durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Geübt fanden sie ihren Weg an den steilen Hängen. Und auch wenn der Abstand in der Gruppe mal größer wurde, gab es kein Hibbeln und kein Rennen. Auf der ersten Galoppstrecke durfte ich dann spüren, dass Campero tatsächlich ein schnelles Pferd ist. Der Schimmel ist sehr lauffreudig, dabei aber immer zu kontrollieren. So ein Pferd unter dem Sattel macht Spaß.
Immer wieder hatten wir einen tollen Ausblick über die Küste und das Meer südlich von Maspalomas. Die Dünen und der Leuchtturm waren gut zu sehen. Nach einer guten Stunde sind wir dann am Meer angekommen. Leider war an diesem Tag, einem Feiertag, zu viel los am Strand, so dass wir nicht ins Wasser konnten. Aber für traumhafte Bilder an der Steilküste Gran Canarias reichte es aus. Zurück ging es die steile Schotterpiste hinauf im vollen Galopp. Diesen Weg kannten definitiv alle Pferde und haben ordentlich Gas gegeben. So haben wir sogar einen Rollerfahrer eingeholt.
Nach einer kurzen Pause, wo wir alle etwas zu trinken bekamen, ging der Ritt dann an der Steilküste weiter. Auch wenn die Gegend recht karg ist und viele steinige Geröllfelder zu sehen sind, hat sie doch ihren Reiz. Vom Pferderücken aus konnten wir die Landschaft genießen und herrlich entspannen. Abenteuerlich war auch der Galopp durch den Verkehrskreisel. Ob die Autofahrer oder wir Reiter einen überraschteren Gesichtsausdruck hatten, sei mal dahin gestellt.
Interessant war, wie unterschiedlich die Pferde unter verschiedenen Reitern gehen. Mariana hatte anfangs erzählt, dass man einen deutlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen hat. Während Männer das umsetzen, was ihnen gesagt wird, sind Frauen meistens etwas zaghafter.
Entsprechend unterschiedlich gehen die Pferde. An diesem Tag zeigte uns der Schecke diese Unterschiede deutlich. Der hatte nämlich auf dem Weg zurück keine Lust mehr. Die Berge waren anscheinend zu steil und er hat eine Pause eingelegt. Akku leer? Denkste. Unser Rittführer hat Pferde getauscht. Kaum saß er im Sattel des Schecken, ging dieser im Galopp an allen vorbei. Dies bescherte mir noch einen traumhaften wilden Galopp über Stock und Stein. Ich durfte mit Campero eine Strecke voraus galoppieren. Aufgrund des Weges habe ich ihn etwas zurück gehalten. Aber der Rittführer kam mit einem lauten „Vamos, vamos“ an meine Seite. Mein Schimmel hat dann den Turbo eingelegt und so sind wir mit den trittsicheren Pferden über spanischen Boden geflogen. Herrlich!
Viel zu schnell war der Ritt zu Ende und nach drei Stunden erreichten wir wieder die Finca. Die Pferde wurden abgesattelt und ordentlich abgeduscht. Danach kamen alle auf kleine Paddocks und durften sich dort auch ausgiebig wälzen.
Hipisur können wir nur wärmstens empfehlen. Die Leute sind nett, die Pferde gut geritten und gut gepflegt. Da der kleine Hof nur sieben oder acht Pferde hat, sind kleine Gruppen garantiert. Angeboten werden leichte Ritte von einer Stunde für Anfänger oder eben zwei bis drei Stunden Ausritte zum Strand oder in die Berge. Bei diesen sollte man auf jeden Fall sattelfest sein und kein ängstlicher Reiter. Der Preis von 56 Euro für drei Stunden Ausritt inklusive einem Getränk und Transfer ab/bis Hotel ist absolut fair. Wenn wir das nächste Mal auf Gran Canaria sind, sehen uns Mariana und ihre Pferde garantiert wieder.
—Alle Angaben ohne Gewähr—
Ich war 2006 auf dem gleichen Hof in GranCanaria wie du. Wir haben uns allerdings für einen Ritt ins Inland entschieden und – da wir Fortgeschritten und der Rest Anfänger waren – sind zu zweit mit dem spanischen Betreuer, der kein Wort Deutsch und Englisch spricht, losgezogen – dieser holte uns auch schon vom Hotel ab, sodass es kein Vorgespräch außer das am Telefon gab.
Es war furchtbar! Galopp über Schotterpisten, dass einem spitze Steine in die Augen flogen, Campero war absolut nicht regulierbar, am Ende habe ich ihm einfach die Zügel gegeben und das Beste gehofft. Das Pferd, mit dem meine Freundin ritt, war hingegen desinteressiert und faul.
Wenn ich deinen Bericht lese, kann ich mir gut vorstellen, wie der Ritt abgelaufen ist. Wir waren zu zweit unterwegs, mit jahrelanger Reiterfahrung, darunter Trekking, Wanderritte, Springen, Dressur … dennoch war vieles einfach nur gefährlich, schlecht für die Pferde und die Betreuung ohne Kommunikation mit dem Guide unmöglich. Ich kann diesen Stall somit überhaupt nicht empfehlen, auch als fortgeschrittener, sicherer und nicht ängstlicher Reiter ist mir das Herz in die Hose gerutscht, wenn ich auf Schotter bergab auf einem unbremsbaren Pferd daher rase. Reitkappen gab es für uns übrigens auch keine … insgesamt haben wir dort eine sehr schlechte Erfahrung gemacht, dies liegt aber wohl am Blickwinkel.
Ich war jeetzt in den Sommerferien 2012 dort und ich muss sagen dass ich es wie Miriam super fand! Mariana hat mich vom Hotel abgeholt und sich auch erst mal it mir unterhalten was mein reiterliches können angeht. Ich habe mich auch für einen 3-Stündigen Ausritt an die Küste entschieden und bin mit 2 anderen Fortgeschrittenen Leuten geritten, die auc h aus Deutschland kamen, wir konnten uns also super unterhalten. Unser Führer war Alexander, der Sohn von Mariana, der auch nur Englisch spricht. Da die 2 Mitreiter kein Englisch konnten musste ich immer übersetzen, wobei das wirklich kein problem war. Als erstes bin ich das Pferd von Marianas Tochter Laura geritten. Ein schimmel mit dem Namen Picasso. Ich habe mich an das gehalten was mir Mariana am anfang zu diesem Pferd gesagt hat, und so lief er wirklich super! Jedoch war er nach ca. 2 Stunden ziemlich durchnässt, da war es gut, dass wir eine andere Gruppe von dem Hof mit Anfängern getroffen haben. Mit dem Leiter, dem Mann von Mariana habe ich dann das Pferd getauscht. Dieses Pferd hat mit nicht so gut gefallen, da es ziemlich faul war und leicht gebuckelt hat, wobei das fast nicht erwähnens wert ist. Es war ein brauner dessen Namen übersetzt Salami bedeutet=) Das fand ich irgendwie süß=D
Da ich jedoch nicht immer geschafft habe ihn im Galopp zu halten und teilweise dann auch weit zurück fiel, hat mit Alex angeboten nochmal die Pferde zu tauschen, ich durfte dann seins reiten und er hat meins übernommen.
Mit Herkules kam ich dann wirklich seht gut klar, er war trittsicherer als die anderen beiden Pferde und auch schneller. Man hat überhaupt nichts davon gemerkt dass er ein Hengst ist, ich habe es auch gar nicht gewusst bis ich diesen Text hier gelesen habe=) Als wir ankamen waren alle Pferde verschwitzt haben dann aber auch alle eine abkühlung mit dem Wasserschlauch bekommen.
Ich muss sagen, die Pferde waren alle sehr gut erzogen, trittsicher und waren weder abgemagert noch zu dick. Mariana und ihre 2 Kinder waren beide sehr nett und aufmerksam, mit ihrem Mann habe ich nicht zu tun gehabt, da er wie Mariana dann auch noch sagte kein Deutsch spricht und eher zurückhaltend ist. Der Stall war gut in Schuss, mit großen Boxen und breiter Stallgasse. Auch die Ausrüßtung war sehr gut erhalten.
Ich hoffe ich habe irgendwann nochmal die Chanche einen Ausritt bei diesem Hof zu machen, ich war sehr begeistert und kann diesen Hof nur weiterempfehlen.
Man, sollte als ängstlicher Reiter jedoch wohl eher die Anfängergruppe aussuchen, da es schon auch mal im wilden Galpopp hoch und runter geht.
Für mich war es dder beste Tag in den ganzen Ferien und ich kann es kaum erwarten die Pferde mal wieder zu sehen=)
Ok, nicht schlecht die Berichte! Drei Betrachter und Nutzer und zwei Meinungen. Gut soweit, nur möchte ich erwähnen als Pferdeausbilder und Halbblutzüchter u.a. mit dem legendären Hengst Heraldik XX und seinem Sohn High-Tec, das man niemals im Galopp solches Gelände bergab galoppieren sollte (extreme Unfallgefahr , da nützt im schlimmsten Fall auch kein Airbagsattel etwas 🙁 ) desweiteren finde ich es ebenfalls unverantwortlich über eine Verkehrsinsel zu galoppieren (gehts noch ???) , ein Pferd rutscht extrem leicht aus auf Teer/Straße egal ob Barfuß, mit Eisen oder sogar mit Kunststoffgummieisen, mehr als Abenteuerlich. ……aber wie gesagt das geht immer nur so lange gut bis es der erste Schwerverletzte oder sogar Tote gibt. Insofern auch ohne Reithelm dieses reiten ein absolutes NO GO, wobei ein Reithelm sowieso auch nur bedingt schützt!!! Trotzdem wünsche ich euch allen viel Spaß bei dem Sport und vielleicht sehen wir uns mal in BC durch Flüsse, Wälder und endlose traumhafte Gebiete reiten mit einem Quader-Horse die es dort auf den Ranchs gibt. Alles Liebe Mike 🙂