Seidelbast (lat. Daphne mezereum)
Der Seidelbast gedeiht in Heidegebieten und ist schon in kleinen Mengen tödlich
Der Echte Seidelbast gehört zur Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae) und kommt in ganz Europa vor. Dort ist er in krautreichen Laub- und Laubmischwäldern zu finden. Wegen seiner Blüten ist er oft in Ziergärten zu finden. Alle Teile der Pflanze sind sehr giftig, besonders in der Rinde und den Samen befinden sich die Giftstoffe Daphnetoxin bzw. Mezerin. In der Natur ist der Seidelbast eine geschützte Pflanze.
Erscheinungsbild
Der gewöhnliche Seidelbast ist ein sommergrünes Strauchgewächs und wird bis zu 150 cm hoch. Die intensiv duftenden, purpurroten, etwa 9 mm langen Blüten zeigen sich in Dreiergruppen von Februar bis April. Die Blüten bilden sich direkt über die Narben der ausgefallenen Blätter vom Vorjahr. Die Zweige sind rutenförmig und die lanzettlich geformten Blätter sind am oberen Teil der Zweige zu finden und haben an der Oberseite eine frische grüne Farbe, während die Unterseite graugrün gefärbt ist. Die Blätter ähneln dem des Lorbeerbaumes.
Die nach dem Austrieb spiralförmig und wechselständig angeordneten, behaarten Blätter werden bis zu 12 cm lang und sind ährenförmig angeordnet. Nach der Blüte bilden sich zwischen August/September 6 – 10 mm große runde, rote und giftige Fruchtkörper, die als Scheinfrüchte bezeichnet werden, da bei deren Bildung die Fruchtblätter und die Blütenachse ihren Anteil haben. Die Beeren befinden sich direkt unterhalb der Blätter. In den Fruchtkörpern befindet sich ein schwarzer Kern.
Seidelbast – Giftig für Pferde
Schon 30 Gramm von der Rinde des Seidelbast können für das Pferd tödlich giftig sein. Aber auch andere Säugetiere wie Schweine, Kühe, Kaninchen oder Hamster und Vögel können Schädigungen durch die Giftstoffe in der Pflanze davontragen.
Die Giftstoffe können eine Anzahl von Vergiftungssymptome auslösen:
- vermehrter Speichelfluss
- anschwellen der Maulschleimhaut
- Magen- und Darmentzündungen
- Magenkrämpfe
- blutiger Durchfall
- Fieber
- Atemnot
- Störungen des Gleichgewichts
- Schädigung des Nervensystems
- Kreislaufstörungen, die zum Kreislaufzusammenbruch führen können
Bei Auftreten der genannten Beschwerden sofort den Tierarzt rufen!
Skurrile Geschichten aus der Vergangenheit über den Seidelbast
- Pferde, die Hochzeitskutschen ziehen, soll man ein paar Beeren des Seidelbast zu fressen geben, damit sie laut wiehern und so Glück in die Ehe bringen.
- Ein oder zwei Blüten des Seidelbast sollen ganzjährig vor Sodbrennen schützen.
- Der Seidelbast soll in einem Palmbusch gebunden, Heilwirkungen haben.
- Der Legende nach soll Seidelbast eine aphrodisierende Wirkung haben.
- Die Reihenfolge der Blüten wurde früher als Orakel in der Landwirtschaft verwendet: Wenn der Seidelbast oben zuerst blüht, sollte früh mit dem Säen begonnen werden, damit die Saat gut gedeiht.
- Um Jemanden zu ärgern, soll man die Beeren ins Kochfeuer werfen, damit alle Speisen anbrennen.
Surftipps:
- Hundsgiftgewächs – giftige Pflanze für Hund und Pferd
- Der Fingerhut- stark giftig für Mensch und Tier
—Alle Angaben ohne Gewähr—