EIA- Equine infektiöse Anämie -ansteckende Blutarmut des Pferdes
Die Hauptüberträger sind Insekten wie Bremsen, Stechmücken und Stechfliegen, die den Virus verschleppen. Auch ansteckende Blutarmut der Einhufer genannt. EIA ist eine virusbedingte Erkrankung des Blutes. Infektiös ist der Virus nur für Einhufer (Pferde, Zebras, Esel, Maulesel, Maultiere), gehört zu der Familie der Retroviren und ist auf andere Tierarten aber nicht auf den Menschen übertragbar.
EIA- Equine infektiöse Anämie – Krankheitsbild
Sind die Tiere einmal infiziert, so bleiben sie ihr Leben lang Virusträger, auch wenn sie keinerlei Krankheitserscheinungen haben. Das stellt natürlich für die anderen Tiere eine große Gefahr dar.
Wie überträgt sich das Virus?
Direkte Kontaktinfektion von Tier zu Tier ist wegen der geringen Virusmenge nur von mäßiger Bedeutung. Das entscheidende ist das virushaltige Blut als Übertragungsmittel. Die Hauptüberträger sind daher die Insekten wie Bremsen, Stechmücken und Stechfliegen, die den Virus verschleppen. Desweiteren kann das Virus auch von tragenden Stuten auf das Fohlen oder durch verunreinigte Instrumente, z. B. Injektionskanülen, übertragen werden.
Die Inkubationszeit liegt zwischen einigen Tagen bis sechs Wochen. Die Anämie entsteht durch eine antikörperbedingte Zerstörung der roten Blutkörperchen.
Als Krankheitszeichen zu erkennen sind:
- Schwäche, Zittern, Appetitlosigkeit, schwankender Gang
- Fieber bis 42°C
- Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) am Unterbauch oder Schlauch, angelaufene Gliedmaßen
- Konditionsverlust, Abmagerung
- Blasse, gelbe Schleimhäute
- Kleine punktförmige Blutungen an den Schleimhäuten
Da der Virus seine Struktur häufig ändert, kann er nicht immer von den Antikörpern beseitigt werden und der Organismus muss sich ständig wieder neu mit dem Virus auseinandersetzen. Das äußert sich darin, dass das Fieber in unregelmäßigen Abständen auftritt und in fieberfreien Zeiten kann das Pferd völlig unauffällig erscheinen, das lässt die Erkrankung meist erst spät erkennen. Die EIA führt früher oder später zum Tod des Tieres.
Die ansteckende Blutarmut der Pferde kommt weltweit vor, ist jedoch auf bestimmte Gebiete beschränkt.Der Ursprung liegt in den USA, Kanada, Südafrika, Nordaustralien, Süd- und Zentralamerika. In Deutschland tritt die Erkrankung eher selten und sporadisch auf. Im Jahr 2006 sind zwei Fälle in Thüringen und Sachsen nachgewiesen, 2007 im Landkreis Fulda und Hessen und 2008 ein Fall im Landkreis Altötting. Ein Impfstoff steht nicht zur Verfügung, daher ist es wichtig auf Hygiene zu achten, um eine Ansteckung zu verhindern.
Vorbeugung
- Sauberhalten der Boxen und der Stallgasse
- Gemeinsamer Gebrauch von Sattelzeug und Bürsten, wenn doch, sollten sie nach jedem Gebrauch desinfiziert werden
- Regelmäßige Entfernung von Pferdeäpfeln und Mist
- Da die Hauptflugzeit einiger Insekten die Abend- und Morgendämmerung ist, sollte eine Aufstallung der Pferde eine Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang erfolgen. Prophylaktisch können insektenabwehrende Mittel eingesetzt werden.
Die ansteckende Blutarmut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die staatlich bekämpft wird.
Surftipps:
- Die giftigste Pflanze Europas – Eisenhut
- Stark giftig und gefährlich für Pferde: der Lebensbaum (Thuja)
—Alle Angaben ohne Gewähr!—
Aktuelle Meldung vom 08.08.2012: Erneut Infektiöse Anämie bei Pferden in Rheinland-Pfalz aufgetreten:
Die für Menschen ungefährliche Infektiöse Anämie ist erneut in Rheinland-Pfalz aufgetreten. Das Landesuntersuchungsamt (LUA) hat den Erreger bei einem etwa zwei Monate alten Pferdefohlen aus dem Westerwald nachgewiesen. Quelle: http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Tier/Infektioese-Anaemie-Pferde_article1344396825.html