Verständnis zwischen Pferd und Reiter
Im Umgang mit seinem Pferd sollte man immer bedenken:
Pferde verständigen sich untereinander größtenteils über die Körpersprache. Daher ist es wichtig, dass man die Signale des Pferdes auch versteht.Nicht immer ist es selbstverständlich, dass sich Pferd und Reiter verstehen. Man sollte die Pferdesprache verstehen können, denn nichts ist für den Mensch so erstrebenswert wie die Harmonie zwischen Pferd und Reiter. Es erfordert viel Geduld und man muss ein guter Beobachter sein.
Das Wiehern gilt als Suchruf, denn es dient der Kontaktierung seiner Herdenmitglieder, auch auf größere Entfernungen. Ein laut schnaubendes Pferd warnt vor vermeintlicher Gefahr und wenn es dazu noch tief einatmet so bereitet es sich auf die evtl. Flucht vor. Eine entspannte Körperhaltung und ein tiefes Ausschnauben gilt als ein Zeichen der Zufriedenheit. Mit einem leisen Grummeln sagt der Vierbeiner häufig “Hallo”, (z.B. beim Füttern). Kleine Auseinandersetzungen auf der Weide werden oft von einem ärgerlichen
Quietschen begleitet. Und wenn die Stute vom Hengst in Ruhe gelassen werden möchte, so zeigt sie dies mit einem gellenden Quiecken. Hat das Pferd gespitzte Ohren und einen recht aufmerksamen Blick, so zeigt es sich gut gelaunt. Sind allerdings die Ohren nach vorn gerichtet und die Nüstern und Augen weit aufgerissen, zeigt es eine angespannte Körperhaltung, schlägt es dazu noch mit dem Schweif, ist es nervös und fluchtbereit.
Hat das Pferd unter dem Reiter ein bewegtes Ohrenspiel, ist es konzentriert. Schlägt es zudem mit dem Schweif, drückt es seinen Unwillen aus. (Im Sommer vertreiben sie allerdings meistens nur die Fliegen). Schweifschlagen, angelegte Ohren, nickende Kopfbewegungen, ein scharrender Vorderhuf, tiefgelegter Kopf und gebleckte Zähne zeigt ein nervöses oder agressives Pferd, hier ist äußerste Vorsicht geboten und hier muss schnellstens ein Fachmann ran.
Das Flehmen (von Laien auch lachen genannt) dient der optimalen Geruchsaufnahme, dabei stülpt das Pferd, bei vorgestrecktem Hals die Oberlippe hoch. Das auf der Weide oft zu beobachtende gegenseitige Beknabbern dient der Festigung und der sozialen Bindung innerhalb der Herde.
Verhaltensauffälligkeiten wie z.B. das Koppen und Weben, entstehen oft durch nicht artgerechte Haltung und falschem Umgang. Diese Verhaltensweisen sieht man oft bei Pferden die allein gehalten werden oder auch bei Pferden, die den ganzen Tag in der Box verbleiben. Sie vertreiben sich die Langeweile. Diese Auffälligkeiten lassen sich nur schwer wieder abstellen.
Wenn sie ihr Pferd besser verstehen möchten, so verbleiben sie hin und wieder für ein paar Stunden auf der Weide und beobachten sie es. Es wird ihnen helfen ihren Vierbeiner besser zu verstehen.