Ranchabenteuer in den USA- 3x anders – ein Reisebericht
Es war ein anstrengender Flug gewesen, die Sicherheitskontrollen, das lange Warten und so kamen wir, mein Mann und ich, ziemlich müde in Las Vegas an. Mit dem Taxi fuhren wir erst einmal zum Hotel. Wir hatten nun knapp 2 Wochen Zeit um 3 unterschiedliche Ranches zu besuchen und waren sehr gespannt. Das nächtliche Las Vegas ließen wir nur kurz an uns vorüberziehen, schließlich ging es am nächsten Tag früh los. Um 7.00 Uhr holten wir den Mietwagen ab und los gings.
Unsere 1. Station war Yucca nahe Kingman, Arizona…
Stagecoach Trails Guest Ranch in Arizona
www.reiten-weltweit.de/dr00016
Von Las Vegas aus sind es ca. 2,5 Stunden Fahrt. Gegen Mittag kamen wir an. Wir wurden gleich sehr herzlich empfangen und bekamen ausgiebig die Ranch gezeigt.
Diese, im Westen Arizonas gelegene, familiengeführte Guest Ranch ist für Reiter, aber besonders auch für Anfänger und Behinderte zu empfehlen. Auch Nichtreiter kommen hier auf Ihre Kosten.
Die ideale Lage ermöglicht es Tagesausflüge z.B. zum Grand Canyon und Hoover Dam zu machen oder die London-Bridge in Lake Havasu City zu besuchen, die in London Stein für Stein abgetragen wurde und hier wieder aufgebaut wurde. Auf dem angrenzendem Stausee Lake Havasu oder dem Colorado River gibt es viele Wassersportmöglichkeiten. Für Golfliebhaber gibt es in der Umgebung Golfplätze, die berühmte Route 66 führt durch Kingman und ganz in der Nähe befindet sich Oatman, eine Geisterstadt mit Goldmine.
Also für jeden etwas!
Die gesamte Anlage der Ranch ist relativ neu und sehr liebevoll in der kargen Wüstenlandschaft mit Kakteen und Sträuchern angelegt. Im Hintergrund kann man die Berge sehen zu denen Halbtages- und Tagesritte möglich sind.
Wir machten einen 1,5 Stunden Ausritt mit, der uns durch die interessante Wüstenlandschaft führte. Ganz entspannt konnten wir den Ausritt auf den gut ausgebildeten Pferden genießen.
Am Abend gab es Unterhaltung pur. Die “Cowboy Singers” sorgten für die richtige Stimmung und später ließen wir den Abend am Lagerfeuer unterm sternenbedeckten Himmel ausklingen. Der nächste Morgen brachte ein leckeres Frühstück und Pläne für den Tag. Nach dem Frühstück wurde aufgeschrieben, wer welche Wünsche hatte und dann wurden die Ausritte oder sonstige Unternehmungen geplant. Wir mussten uns leider wieder auf den Weg machen, auf zur nächsten Ranch nach New Mexico.
Zusammenfassung:
Die Unterkünfte: In unterschiedlichen Größen, sauber und gepflegt. Bis zu 40 Gäste können untergebracht werden.
Die Verpflegung ist sehr gut. In der gemütlichen Frontier Lodge gibt es täglich 3 leckere Mahlzeiten mit Dessert und Obst. Am Getränkeautomat kann man sich Tag und Nacht mit Kaffee und Saft bedienen.
Die Pferde: Gut ausgebildet und auch ideal für ungeübte Reiter und Anfänger geeignet. Für Körperbehinderte gibt es eine spezielle Rampe zum Aufsteigen, die auch von Kindern und Senioren gern genutzt wird.
Das Vorbereiten der Pferde für die Ausritte wird von den Wranglern erledigt.
Aus Sicherheitsgründen dürfen Gäste dabei nicht helfen. Es ist aber möglich die Pferde zu anderen Zeiten zu Pflegen und zu Putzen.
Ausreitgelände:
Für Nordamerika typische Wüstenlandschaft. Relativ flaches Gelände, welches erst in einiger Entfernung hügeliger wird.
In der Regel verlaufen die Wege relativ eben ohne größeres Gefälle oder Steigungen.
Ausritte:
- Außer Sonntags werden täglich 2 Ausritte von 1-2 Stunden unternommen.
- Auf Anfrage sind auch Halb- und Ganztagesritte möglich (abhängig vom Wetter).
- Je nach Gruppe meist im Schritt, Trab oder Galopp.
Weitere Ranchaktivitäten:
Je nach Anzahl der Gäste werden nachmittags oder abends verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen geboten wie z.B. Country- und Westernabende mit einer kleinen Band bei Kerzenschein, Line Dance oder gemütlich am Lagerfeuer sitzen und den sternenklaren Himmel betrachten, Spielabende, Wettbewerbe im Hufeisenwerfen, Quad fahren oder einfach nur Relaxen im Pool und Whirlpool.
Es wird sich dabei auch nach den Wünschen der Gäste gerichtet.
Beurteilung:
Ranch für Gäste, die wenig oder keine Reiterfahrung haben, weder an die Länge der Ausritte, noch an den Schwierigkeitsgrad größere Ansprüche stellen und auch für körperbehinderte Gäste, Kinder und Senioren geeignet ist.
Sehr familiär und liebevoll geführte Ranch, dessen Gastgeber sich sehr um das Wohlbefinden der Gäste bemühen und mit Leib und Seele dabei sind.
Der Slogan auf dem Ranch-Flyer stimmt wirklich – Stagecoach Trails Guest Ranch where – you’ll come as guests, and leave feeling like family!
Geronimo Trail Guest Ranch in New Mexico
www.reiten-weltweit.de/dr00011
Unsere 2. Station war Winston, süd-westliches New Mexico
Anfahrt:
Schon allein die Anfahrt war ziemlich spannend!
Wir fuhren auf der Interstate 40 Richtung Albuquerque, dann südlich weiter Richtung Truth or Consequences – so weit so gut. Nun nur noch bis Winston (ein kleiner Ort, nördlich von Truth or Consequences) dachten wir, aber wir hatten uns getäuscht. Wir waren noch lange nicht da …. Von Winston aus ging es erst einmal 9 Meilen (14,40 km) durch offenes Weidegelände d.h. links und rechts von der Straße oder auch direkt darauf standen Rinder mal mit, mal ohne Kälber. Das der Tag langsam zu Ende ging machte die Sache nicht einfacher.
Bis wir an das Schild kamen: “No services for 121 miles” (kein Service die nächsten 121 Meilen).
So langsam machten wir uns Sorgen ob der Sprit noch reichen würde. Wir rechneten nach und mussten feststellen, dass es nicht reichen würde. Vielleicht würden wir noch bis zur Ranch kommen, aber nicht mehr zurück. Also fuhren wir zurück nach Winston – dort hatten wir eine Zapfsäule gesehen. Es war schon fast dunkel als wir ankamen und niemand war zu sehen – es war zu.
Aber wir hatten Glück!
Gleich nebenan war die Feuerwehr und da war mächtig was los. Wahrscheinlich hatte sich hier das ganze Dorf versammelt und so fanden wir dort auch die Tankstellenbesitzerin. Für uns schloss Sie auf und wir bekamen unser Benzin. Ich denke das wir für die nächste Zeit, dass Gesprächsthema waren – deutsche Touristen in den USA … egal. Wir hatten unseren Sprit und es konnte im Dunkeln weiter gehen.
Am Straßenrand und auf der Straße nur noch dunkle Schatten – die Rinder oder sonstiges Wild, man musste sehr aufpassen.
Endlich hatten wir es geschafft!
Sorgenvoll wurden wir schon erwartet – es hatte doch etwas lange gedauert.
Der herzliche Empfang ließ uns schnell die anstrengende Fahrt vergessen und nach einem wunderbaren Dinner und Plänen für die nächsten Tage fielen wir todmüde ins Bett.
Es wurden wunderschöne Tage. Wir ritten 5 Stunden durch die herrliche Landschaft, wanderten stundenlang durch die Gegend und konnten gar nicht genug bekommen.
Wer vom Reiten und Wandern die Nase voll hat (was uns nicht passierte) kann sich in der Umgebung auch die Zeit anders vertreiben, z.B. mit Ausflügen in die Geisterstadt Chloride, in die historische Downtown von Silver City, nach Truth or Consequences mit dem Geronimo Springs Museum, seinen historischen Badehäusern und noch vieles mehr.
Auf dieser Guest Ranch muss man sich einfach wohl fühlen.
Auch hier handelt es sich um eine neue Ranch ohne geschichtlichen Hintergrund und auch ohne Rinder (keine Working Ranch).
Allerdings ist Geronimo, der berühmte Häuptling der Apachen, in der Nähe zur Welt gekommen, lebte und kämpfte in dieser Gegend.
Die Besitzer John und Linda können sehr viel über die Geschichte dieser Region erzählen und führen die Gäste auch zu versteckten, ehemaligen Indianerbehausungen (Cliff Dwellings und Kivas), zu alten Felszeichnungen, Scherben und Bruchstücken alter Indianerkeramik (allerdings ist es streng untersagt, diese Fundstücke, die man findet, außer Landes zu bringen). Für Indianer-Fans also sehr zu empfehlen. Auch findet man in der Umgebung viele Höhlenmalereien der Indianer und alte Tonscherben.
Die Ranch befindet sich direkt am Gila National Forest am Schneidepunkt zur Gila Wilderness, dem ersten offiziell ernannten Wildnisgebiet, in der keine motorisierten Fahrzeuge erlaubt sind. Hier kommt man nur zu Fuß oder mit dem Pferd voran.
Zusammenfassung:
Die Unterkünfte: Sehr liebevoll und gemütlich ausgestattete Cabins mit Kamin, vielen Büchern und Kaffeemaschine.
Alles ist sauber und sehr gepflegt.
Die Verpflegung ist sehr gut. In der gemütlichen Lodge gibt es täglich 3 leckere Mahlzeiten mit Dessert und Obst. Getränke kann man sich jederzeit selbst holen. In jeder Cabin gibt es eine Kaffeemaschine, so dass man sich jederzeit Kaffee kochen kann.
Die Pferde: Sehr gut ausgebildete, trittsichere und zuverlässige Pferde.
Die Pferde können während des Aufenthaltes von den Gästen gepflegt und für die Ausritte vor- und nachbereitet werden (putzen und satteln).
Wenn diesbezüglich keine Erfahrung vorhanden ist, wird man entsprechend eingewiesen.
Ausreitgelände:
So stellt man sich den Wilden Westen vor:
Enge Schluchten, große Wälder mit Ponderosa Pines, kleine, grüne Flusstäler und karge Hochebenen und immer das Gefühl, Geronimo war hier.
John machte uns darauf aufmerksam das es hier u. a. Schwarzbären, Berglöwen, Weißkopfadler, Eichelhäher, Rocky Mountain Elche und Mexikanische Grauwölfe gibt. Das machte die Sache nicht weniger aufregend – leider lief uns nichts spektakuläres über den Weg!
Ausritte:
Die Ausritte werden individuell auf die Gäste abgestimmt.
Vom leichten einstündigen Ausritt durch leichtes Gelände bis zum anspruchsvollen, mehrstündigen Trailritt.
Je nach Saison ist es, nach Vereinbarung, möglich einen zweitägigen Ausritt mit Übernachtung in der Wildnis zu organisieren.
Auch kann man bei den beiden Wranglern Dan und Tabitha, die professionelle Westerntrainer sind, Reitunterricht nehmen.
John, der Besitzer der Ranch ist sehr auf die Sicherheit der Gäste bedacht. Ein SAT-Telefon sowie eine Erste Hilfe-Ausstattung und sein Colt sind immer mit dabei, falls es doch einmal Probleme geben sollte.
Weitere Ranchaktivitäten:
Außer den Reittouren sind auch kleine und größere Wanderungen durch die Berge möglich. Spielabende, Lagerfeuer, BBQ, Roping (Lasso werfen) …. Linda und John sind für alles aufgeschlossen, planen mit den Gästen und sind sehr flexibel bei der Freizeitgestaltung.
Beurteilung:
Familiär und liebevoll geführte Ranch, die individuell auf die Gäste eingeht. Für den Anfänger sowie auch für den anspruchsvollen Reiter geeignet. Schön ist es auch dass nicht reitende Gäste keine Langeweile bekommen, da es auch zu Fuß viel zu entdecken gibt.
Sehr angenehm ist es auch, dass John ziemlich gut deutsch spricht und man viele Fragen über Geronimo und die Apachen beantwortet bekommt! Ein Muss für Indianer-Fans!
Auch hier fiel der Abschied wieder sehr schwer, aber wir mussten weiter. Es war noch ein weiter Weg bis nach New Raymer in Colorado. Wir waren sehr gespannt was uns hier erwarten würde. Wir hatten Penny, die Besitzerin der Ranch in Essen auf der Equitana kennen gelernt.
Colorado Cattle Company Guest Ranch in Colorado
Die 3. und letzte Station nahe New Raymer, Colorado
Anfahrt:
Diesmal war die Anfahrt sehr lang für uns. Wir fuhren von New Mexico die Interstate 25 hoch bis nach Denver. Von Denver sind es noch 2,5 Stunden (ca. 201 km) mit dem Auto. Aber es gab überall soviel zu sehen und dann war da nur noch die Prärie. Wir fuhren durchs Pawnee National Grassland – dieses wunderschöne Gras – also man musste sofort an “Der mit dem Wolf tanzt” denken und wartete jeden Moment darauf, dass Kevin Costner auftauchen würde.
In der Ferne konnte man die Ranch eingebettet in der Prärie, umgeben von Pferden und Rindern schon erkennen. Wir waren sehr gespannt!
Am Nachmittag kamen wir endlich an und wurden, wie auch auf den anderen Ranches, wieder sehr herzlich empfangen.
Penny, die Ranchbesitzerin zeigte uns was diese Ranch alles zu bieten hat.
Sie ist nicht wie die anderen eine reine Guest Ranch, sondern eine richtige Working Ranch mit Pferde- und Rinderherden. So um die 70 Pferde und ungefähr 750 Rinder leben hier auf der ca. 6000 ha großen Ranch, die 1897 gegründet wurde.
Leben wie ein Cowboy – hier kann man es!
Also, wir waren kaum da und schon durften wir mit Kälber aussortieren (Team Penning). Es wurden Gruppen gebildet und die Gruppe, die es am schnellsten schaffte ein Kalb von der Herde zu trennen, hatte gewonnen.
Das war klasse! Schön war, dass man zu nichts gezwungen wurde, man durfte alles mitmachen, musste aber nicht! Man hätte auch den ganzen Tag am Pool relaxen können.
Danach versuchten wir uns unter der Anleitung eines Cowgirls und Cowboys im Roping (Lasso werfen).
Nach einem leckeren Dinner mit ungewöhnlicher Vorspeise (Klapperschlange, die auf dem Nachmittagsritt frisch erlegt worden war – schmeckt übrigens wie Hühnchen) und dem Arbeitsplan für den anderen Tag fielen wir todmüde ins Bett.
Um 6.00 h wurden wir vom Blöken der Rinder geweckt. Von der Veranda des Bunkhouse konnte man direkt auf die Weiden mit den Pferden und Rindern sehen. Herrlich!
Aber es blieb keine Zeit zum Träumen, die Arbeit rief! Es gab einen Arbeitsplan, wer ihn einhalten wollte – prima! – wer lieber ausschlafen wollte – auch gut! Wir wollten jedenfalls arbeiten!
Der Tagesplan sieht im Allgemeinen so aus:
* 06.00 Uhr Fütterung der Pferde (Teilnahme freiwillig)
* 08.30 Uhr Frühstück
* 09.30 Uhr Ranch-Arbeit*1 oder Ausritt *2
* 13.30 Uhr Mittagessen
* 14.30 Uhr Ranch-Arbeit*1, Ausritt*2 oder Cowboy/girl-Schule*3
* 18.00 Uhr Happy Hour
* 19.30 Uhr Abendessen
*1: Teilnahme an der täglichen Cowboy-Arbeit auf den Weiden, (z.B. Herden zusammentreiben, Kühe aussortieren, Rinder zählen und kontrollieren, Kälber mit dem Lasso fangen, Kälbern das Brandzeichen setzen)
*2: Möglichkeit die herrliche Landschaft zu erkunden und zu genießen für Anfänger oder Gäste, welche nicht an der Rinderarbeit teilnehmen wollen
*3: Hier lernt man den Umgang mit Kühen und Kälber und den richten Schwung des Lasso, ebenso aber auch ein Ranchpferd richtig zu reiten. Möglichkeit zu Cutting, Working Cowhorse und Team Penning.
Und so gingen wir Pferde einfangen und füttern. Den Kaffee und das Frühstück hatten wir uns hinterher redlich verdient.
Nach dem Frühstück gings dann richtig los! Wir mussten Kühe von einer Weide zur anderen Treiben, einige aussortieren und auf dem Rückweg zur Ranch treiben. Aber vorher schauten wir uns noch das Geisterhaus an. Ein altes Haus in dem es vor langer Zeit ein Drama gegeben hatte. Während eines Sturmes hatte eine Mutter hier ihr Baby und dann sich getötet. Naja die Geschichte muss man sich erzählen lassen, es war jedenfalls irgendwie unheimlich dort.
Nach 4 Stunden im Sattel erreichten wir, mit einer Menge Rindern, wieder die Ranch – und fühlten uns wie Cowboys. Für den Nachmittag hatten wir Roping (Lasso werfen) geplant. Aber es kam anders. Nach dem Mittagessen wurden wir gefragt, wer stattdessen mitreiten würde, 2 kranke Kälber ausfindig zu machen und mit Medizin zu versorgen. Natürlich wir alle (7 Gäste – 4 Frauen, 3 Männer) dabei! Wir ritten zwischen die Rinder und suchten die Kälber. Mit dem Lasso fing das Cowgirl eins der kranken Kälber am Hinterbein und einer der Gäste erwischte es am Vorderbein. Nun musste ihr Pferd arbeiten. Nachdem sie das Lasso am Sattelhorn ihres Pferdes festgebunden hatte, musste das Pferd nun dieses Lasso auf Spannung halten, so dass das Kalb sich nicht bewegen und verarztet werden konnte. Faszinierend! Ein Pferd das selbstständig arbeitet, hatte ich bis jetzt in der Form noch nicht gesehen!
Nach 2 Stunden hatten wir auch das zweite Kalb gefunden und so machten wir zum Abschluss einen Ritt über die Felsen. Die Trittsicherheit der Pferde begeisterte!
Ich denke man kann so etwas schlecht beschreiben, dieses Gefühl über die Prärie zu galoppieren, diesen Moment der Verbundenheit mit dem Pferd zu spüren – man muss es selbst erleben!
Nach 3 Stunden im Sattel kamen wir auf der Ranch an und freuten uns, unsere müden Knochen ausstrecken zu können.
Mit einem reichhaltigen Abendbrot und einem Kaffee auf der Veranda ließen wir den Tag ausklingen. Morgen sollte es auch wieder spannend werden!
Nach der morgendlichen Fütterung der Pferde und Reiter ging es zur Nachbarranch (es ist hier so üblich, dass man sich gegenseitig hilft). Eine seiner Rinderherden musste versorgt werden: Impfen, Schwangerschaftsuntersuchung, Schlachtrinder aussortieren, kleine Wunden versorgen, Ohrmarken anbringen usw.
Nachdem der Tierarzt bei, ich weiß nicht mehr wie vielen Rindern die Schwangerschaftsuntersuchung vorgenommen hatte sah ich meinen früheren Berufswunsch Tierarzt zu werden realistischer. Er trug einen Plastikhandschuh bis zur Schulter und nach jeder Untersuchung, schüttelte er den Mist ab und wir Helfer versuchten rechtzeitig auszuweichen.
Für die ca. 200 Rinder brauchten wir fast den ganzen Tag – das war richtige Arbeit! Aber es machte Spaß, es war ein echtes Erlebnis!
Auch diesen Abend schliefen wir wieder schnell ein.
Falls man mal die Nase voll hat vom Ranchleben hat man auch noch andere Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben.
Man kann u.a. Touren zum Historic Pawnee Buttes unternehmen oder nach Denver, von Juni bis August hat man die Möglichkeit zum Whitewater Rafting oder man fährt zum Rodeo nach Cheyenne.
Zusammenfassung:
Die Unterkünfte: Liebevoll, rustikal und gemütlich ausgestattete Cabins mit Badezimmer, Kaffeemaschine, kleinem Kühlschrank, Klimaanlage und wunderschöner Aussicht auf die Wiesen und dem Sonnenaufgang.
Alles ist sauber und sehr gepflegt.
Die Verpflegung ist sehr gut und reichhaltig. In der gemütlichen Lodge gibt es täglich 3 leckere Mahlzeiten. Getränke und Eis (aus der Eismaschine) kann man sich jederzeit selbst holen.
Die Pferde: Für die Rancharbeit sehr gut ausgebildete, trittsichere und zuverlässige Pferde, zum größten Teil amerikanische Quarter Horses und Paints.
Vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen ist für jeden ein entsprechendes Pferd vorhanden.
Die Pferde werden während des Aufenthaltes von den Gästen gepflegt und für die Ausritte vor- und nachbereitet (putzen und satteln).
Wenn diesbezüglich keine Erfahrung vorhanden ist, wird man entsprechend eingewiesen.
Ausreitgelände:
Typisches, hügeliges Präriegelände, unterbrochen durch einzelne Felsen.
Ausritte:
Auch hier spricht man mit den Gästen ab was gemacht wird. Wer mag kann die Cowboys begleiten und bei der Arbeit helfen oder wenn man nicht an der Rinderarbeit teilnehmen möchte Ausritte in die Landschaft unternehmen.
Sehr gut für Anfänger: Wenn man es wünscht bekommt man Reitunterricht (6-8 Std. pro Tag).
Weitere Ranchaktivitäten:
Außer den Reittouren sind auch weitere Freizeitmöglichkeiten wie z.B. Volleyball, Hufeisenwerfen, Roping (Lasso werfen), Benutzung der Sauna, des Whirl- und Swimmingpool möglich.
Beurteilung:
Liebevoll geführte Ranch, die individuell auf die Gäste eingeht.
Für den Anfänger sowie auch für den anspruchsvollen Reiter geeignet. Schön ist die Möglichkeit des intensiven Reitunterrichts, so dass man auch als blutiger Anfänger, in 14 Tagen zum Westernreiter werden kann.
Hier kommt man als Gast und geht als echter Cowboy!
Surftipp:
—Alle Angaben ohne Gewähr—