Farbige Pferde – Schecken, bunte Schönheiten
Es gibt zahlreiche Rassen und Rassenkreuzungen bei denen Schecken vorkommen, manche bezeichnen sie auch als Indianerpferde.
Hierbei ist es jedoch nicht immer egal, aus welchen Rassen die Pferde entstammen: manche sollen einer bestimmten Rasse sehr ähneln, eben nur mit dem Unterschied nun bunt zu sein. Farbige Pferde sind also häufig keine Rassen, sondern eine Farbzucht.
Auflistung der acht Pinto-Typen
Man muss sich nur einmal ein bischen im Züchterleben umsehen und schon wird einem klar, dass es sich bei Schecken oft um gezüchtete Pferde handelt, die alle Charakteristika einer bereits bestehenden Rasse vereinigen mit einem neuen Aussehen verbinden sollen. Dennoch gibt es auch immer wieder Fälle, in denen Schecken eher zufällig entstehen und die vermischten Rassen nicht geplant waren- wahrscheinlich sind es gerade diese Pferde, die besonders interessant sind. Im Grunde geht es dennoch eher um eine ästhetische Frage, bzw. um ein Pferd nach Wunsch: man will den Charakter einer bestimmten Rasse , diesmal aber bitte auch mit geschecktem Fell. Der Begriff Pinto ist daher aber keine Pferderasse, sondern eine Farbzucht. Es stammt vom spanischen Wort “pintado” was gescheckt bedeutet und damit das Pferd bereits optimal beschreibt. Damit ein Pferd als Pinto bezeichnet werden kann, muss eine Plattenscheckung aufweisen können, das heißt, dass es bereits bei der Geburt Schecken aufweist. Um einen Überblick über alle Schecken zu bekommen, hier eine Auflistung der bekanntesten.
Barockpinto
Barockpintos erobern die Herzen der Scheckenfans schon durch ihr bloßes Auftreten: Kraft und Elegnanz wird hier perfekt vereint. Die ursprünglich aus den Niederlanden kommenden Schecken haben einen Stockmaß zwischen 1.45 Meter und 1.65 Meter und dadurch Voraussetzung für die klassisch-barocke Reiterei. Barockpintos sind Anpaarungen aus typischen Rassen wie Friesen, Berbern, Lipizzanern, Lusitanos, Andalusier und Hispano-Arabern, auch Zuchtversuche mit Tinkern wurden schon erfolgreich durchgeführt. Vom äußeren Erscheinungsbild ähneln sie sehr den Friesen, besonders der sehr aufrechte Hals, die starke Brust und die großen Hufe lassen daran erinnern. Besonders beliebt ist es für die Hohe Schule des Reitens, da es sehr lernbereit und ausgeglichen, zudem auch freundlichen Gemütes ist. Der Stammvater der Barockpintos ist der Hengst Bonte Nico.
Araber-Pinto Pleasure
Aussehen sollen sie wie reinrassige Vollblutaraber, nur sollen sie ein geschecktes Fell zeigen, welches bei Vollblutarabern nicht vorkommt. Araber/Pinto Pleasure gehören mit einem Stockmaß von 1.45 Meter bis 160 Meter zu den mittelgroßen Bunten. Züchter streben hier einen eher quadratischen Körperbau an, der die Pferde für die verschiedensten Sparten der Reiterei prädestiniert. Heute gibt es bereits Pferde, die einem Vollblutaraberanteil von über 90 Prozent aufweisen und damit dem Zuchtziel schon sehr nahe kommen. Wenn man als Hengst in in das Hengstbuch 1 eingetragen werden möchte, muss man min. 50% Araber-Anteil nachweisen können.
Pinto-Deutsches Reitpony
Für alle, die ein kleines feines buntes Pferd suchen, steht der 1.18 Meter bis 1.48 Meter große Schecke als edles Reitpony. Mit seinem raumgreifenden Galopp ,dem schwungvollen Trab und der eleganten Ausstrahlung ist er ideal für Kinder, Jugendliche und leichte Erwachsene.
Pinto-Gangpferd
Gescheckte Gangpferde werden immer beliebter und in Deutschland noch relativ selten anzutreffen. Mit einem Stockmaß zwischen 1.52 Meter und 1.65 Meter überzeugen die Warmblütigen als Wagen-und Reitpferde mit viel Komfort. Sie sind herrlich bequem zu sitzen und sehen mit ihrer hohen Knieaktion auch noch sehr schick aus. Entstanden sind die Pinto-Gangpferde aus Anpaarungen mit Tennessee Walkers, Saddle Horses, Missouri Foxtrotters, Morgan Horses und töltenden Trabern.
Pinto-Kleines deutsches Reitpferd
Hier wird eine Mindestgröße von 1.58 Meter gefordert. Temperament, Rittigkeit und ein gutes Springvermögen prädestinieren das kleine deutsche Reitpferd für Dressur, Springen und Fahren. Auf für Kinder und Jugendliche ein sehr gut geeignetes Pferd.
Pinto-Stock
Als Pinto/Stock bezeichnet man Kreuzungen mit Paint Horses, Paint Horse-Kreuzungen und Scheckenpaarungen mit Quarter Horses. Bei einem Stockmaß von 1.45 Meter bis 1.60 Meter und quadratischer Statur, guter Bemuskelung sind Pinto/Stock ideale Westernpferde. Zudem sind sie auch besonders gut für Freizeitreiter geeignet, da sie sowohl trittsicher als auch sehr gutmütig sind. Eleganz und Erhabenheit sind hier deutlich weniger ausgeprägt, als beispielsweise beim Barockpinto.
Pinto-Lewitzer
Aus Anpaarungen mit Arabern, Vollblütern und vor allem dem Deutschen Reitpony entstand der leistungswillige, umgängliche und vielseitige Lewitzer. Bei einem Stockmaß von 1.30 Meter bis 1.48 Meter hat er beste Voraussetzungen für anspruchsvolle Freitzeitreiter und Kutscher.
Tinker
Mit einem Stockmaß zwischen 1.35 Meter und 1.60 Meter sind die kaltblutgeprägten Tinker mit ihrer Ausgeglichenheit und Gutmütigkeit bei Freizeitreitern immer beliebter. Zudem sind sie sehr menschenbezogen und ausgeglichen. Als echter Hingucker erweist sich, bei guter Pflege, der üppige Kötenbehang an den Beinen. Diese Pferde stammen ursprünglich aus England und Irland und zeichnen sich besonders durch ihre häufig sehr hellen Augen aus. Als weiteres Markenzeichen haben sie zudem sehr üppige Schweif- und Mähnenhaar.
Natürlich gibt es durch konfuse Kreuzungen auch immer wieder Pferde, die sich in keine der acht aufgezählten Pinto-Typen einordnen lassen. Sie erhalten im Abstammungsbuch nur den Eintrag “Pinto”. Ist ein Fohlen “nur” ein Pinto und zudem “einfarbig”, wird dies dahinter eingetragen.
Paint Horse
Bei den Paint Horses handelt es sich um gescheckte Quarter Horses. Hierbei geht es nicht um eine eigenständige Rasse, trotzdem gibt es für die bunten Schönen einen eigenen Verband (APHA), American Paint Horse Association. Das Paint Horse ist mit seinen 1.50 Meter bis 1.55 Meter auch für schwere Erwachsene geeignet. Es werden mittlerweile aber auch Paints mit einem Stockmaß von über 1.60 Meter gezüchtet, ähneln den hiesigen Warmblütern und werden vorzugsweise in den Englischen Reitklassen wie Hunter, Saddle oder Pleasure eingesetzt. Sie gelten als ausgesprochen rittig, sind nervenstark, kräftig bemuskelt und haben eine mächtige Hinterhand. Es gilt als ideales Freizeit- Western- und Wanderreitpferd auch wegen seiner Leistungsbereitschaft und Nervenstärke.
Tobiano und Overo – Namen für Zeichenmuster
Es wird bei den Paint Horses zwischen zwei Zeichenmustern unterschieden. Die Tobiano-Scheckung wird auch als Kuh-Scheckung bezeichnet, sie zeigt weiße Beine und das Weiß kreuzt die Rückenlinie. Schecken, die sich nicht eindeutig dem Tobiano-Muster zuordnen lassen, werden entweder als Overos oder Toveros bezeichnet. Egal wie groß das Paint Horse ist, eine Scheckung muss es immer zeigen.
Quarabs
Sind Kreuzungen zwischen Quarter/Paint Horses mit Arabern und in Deutschland noch verhältnismäßig unbekannt. Das Quarab wird wie folgt beschrieben: reiterlich vielseitig einsetzbar, gutartiges Temperament, intelligent, leistungsstark, ausdauernd, innere Ruhe, Schnelligkeit auf kurzen Strecken, gute Langstreckenläufer.
Vielleicht ein Schritt, noch mehr Farbe ins Leben zu bringen… diese sind nur einige Varianten, natürlich gibt es noch viel mehr.
Nützliche Adressen
Pinto-Verbände
—Alle Angaben ohne Gewähr—