Das Stretchen von Pferden – Praxisanleitung Teil 3
Im ersten und zweiten Teil des Artikels über das Pferde Stretching ging es um die Vorteile des Stretchens und wann man es am Pferd anwenden sollte. Darüber hinaus wurde das passive seitliche und das vertikales Stretchen erklärt.
Im dritten und letzten Teil geht es nun um Übungen am Pferdeschweif, die besonders für Pferde mit Rückenschmerzen Entspannung bringen. So manches Lahmen entpuppte sich letztendlich schon als Folge eines schmerzenden Rückens
Passives Stretchen des Schweifes/Rückens
Da wir Menschen nun einmal keinen Schweif besitzen, ist uns oft nicht ganz klar, wie der Rücken und der Schweif per Wirbelsäule und Wirbel miteinander verbunden sind. Wenn man am Schweif des Pferdes zieht, dehnt man nicht nur den Schweif, sondern auch den Rücken, was einem Hinweise darüber geben kann, wie das Wohlbefinden des Pferderückens ist.
Ein Pferd mit einem schmerzenden Rücken oder eingeklemmten Nerven wird seinen Schweif einklemmen und es zu verhindern versuchen, dass jemand den Schweif anhebt. Eine wichtige Information also, wenn man den Schweif anfassen möchte.
Drehung des Schweifes
Für diese Übung stellt man sich dicht hinter das Hinterteil des Pferdes – immer darauf vorbereitet, dass das Pferd herumläuft oder ausschlägt könnte.
Man fässt den Schweif am Ansatz mit beiden Händen an und hebt ihn langsam an. Nun rotiert man langsam und vorsichtig in beide Richtungen, pro Richtung drei bis fünf Mal. Ruhe und Gelassenheit bei dieser Übung ist wichtig! Pferde lieben diese Dehnungsübung.
Wichtig: Obwohl sich diese Übung zunächst leicht anhört, werden viele Pferde sich erst verweigern und den Schweif unten lassen. Man kann sein Pferd beruhigen indem man sanft den haarlosen inneren Teil des Schweifansatzes streichelt.
Reagiert das Pferd regelrecht agressiv auf diese Übung, sollte man sich an den Tierarzt wenden – im Ernstfall kann das Pferd große Schmerzen im Rücken haben, die auf diese Weise von Laien nicht behoben werden können.
Ziehen des Schweifes
Hierfür stellt man sich ungefähr eine Armlänge hinter das Pferd. Da dies eine sehr gefährliche Position ist, sollte man zu jeder Zeit damit rechnen, dass das Pferd ausschlägt!
Man nimmt den Schweif genau am Ende des Schweifknochens in beide Hände und zieht sanft daran, so als würde man die Wirbelsäule optisch verlängern. Bitte vorsichtig ziehen und nach kurzem Halten wieder nachlassen. Ein plötzliches Lösen dieser gestreckten Position ist unbequem für den Rücken des Pferdes – daher stets langsam vorgehen. Ist das Pferd diese Übung gewöhnt, kann man den Schweif bis zu zwei Minuten ziehen – jedoch immer alles in langsamen Bewegungen!
Wichtig: Da dies wohl die gefährlichste Stretching-Übung ist, sollte man nicht einen Moment das Pferd aus den Augen lassen. Nur so kann man rechtzeitig reagieren und gegebenenfalls noch zur Seite springen.
Stretching und Dehnen sollte stets einen körperlichen Erfolg bringen und das Pferd auch psychisch entspannen lassen. Daher sollte man sich immer viel Zeit nehmen, alles langsam mit dem Pferd erarbeiten und das Pferd wird diese Übungen lieben!
Pferdekrankheiten:
Sicherheitshinweis: Wir weisen noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die falsche Anwendung dieser Übungen sowohl für das Pferd als auch für den, der die Übungen anwendet, gefährlich und damit auch gesundheitsschädigend sein können. In keinem Fall darf dabei Gewalt angewendet werden. Wenn das Pferd ernsthafte Beschwerden hat, ist ein Tierarzt hinzuzuziehen. Die Übungen sind zur sanften Förderung der Beweglichkeit gedacht und nicht dazu Probleme zu korrigieren. Wenn man sich weitergehend mit dem Thema beschäftigen möchte sollte man eine Person hinzuziehen, dieim Bereich Pferde-Physiotherapie ausgebildet ist.
Hier gehts zu Pferde Stretching Teil 1
Hier gehts zu Pferde StretchingTeil 2
—Alle Angaben ohne Gewähr!—
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Sehr toll beschrieben! Vielen Dank!