Die häufigsten Lahmheiten bei Pferden und mögliche Behandlungsmethoden Teil 1
Jedes Pferd lahmt früher oder später einmal in seinem Leben.
Dies kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Manche sind harmlos und schnell zu behandeln, andere erfordern eine aufwändigere Therapie.
Einige Lahmheiten, ihre Ursachen und die Behandlungsmethoden möchten wir Ihnen hier nennen. Einen Tierarzt kann dieser Artikel in zwei Teilen aber natürlich nicht ersetzen …
Teil 1: Hufgeschwür, Einschuss / Phlegmone, Schulterlahmheit
Dies ist kein tierärztliches Kompendium sondern nur ein Versuch, eine kleine Hilfestellung zur Einschätzung der Problematik zu geben. Selbstverständlich sollte man sich bei Zeichen einer Lahmheit an seinen Tierarzt wenden. Gerade bei Verletzungen am Bein ist Vorsicht besser. Denn zu späte Behandlung oder falsche Therapie können schnell auch zur Unreitbarkeit führen.
Hufgeschwür – Behandlung
Drückt der Eiter an einer Stelle im Huf, kann es zu einer extremen Lahmheit beim Pferd kommen. Fast könnte man meinen, das Bein sei gebrochen. Doch diese Verletzung ist vergleichbar harmlos und meist einfach zu therapieren. Ein Hufgeschwür kann verschiedene Ursachen haben: Vernagelung, Hufprellung, Nageltritt, der Tritt auf einen spitzen Stein oder auch ein eingewachsenes Steinchen.
Im Anfangsstadium reicht oftmals ein Angussverband und ein paar Tage Boxenruhe. Ist das Hufgeschwür stärker fortgeschritten, muss es geöffnet werden, damit der angestaute Eiter heraus kann. Danach wird dieses Loch im Huf gründlich gereinigt, desinfiziert und mit einem gepolsterten Hufverband versehen. Auch hier kann man noch einige Tage mit Desinfektionslösung angießen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Meist zeigt sich direkt nach der Öffnung des Geschwürs eine deutliche Besserung, da der Druck weg ist. Nach einigen Tagen Boxenruhe und guter Verheilung des Hufes, ist das Pferd in der Regel wieder einsatzbereit. Vorbeugen kann man dem Hufgeschwür durch regelmäßige gründliche Hufpflege.
Einschuss / Phlegmone
Das eindeutige äußere Zeichen ist ein enorm dickes Bein. Schon ein kleiner Kratzer kann diese starke Schwellung auslösen. Ein Einschuss fühlt sich stets warm an und lässt sich nicht so leicht eindrücken. Somit unterscheidet es sich von einer Wassereinlagerung. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Zudem lindert die Kühlung des Beins. Vorbeugen kann man dem Einschuss, in dem man auch kleine unscheinbare Wunden mit Desinfektionsmittel behandelt.
Schulterlahmheit
Die Schulterlahmheit ist eher selten und oft daran zu erkennen, dass das Pferd das jeweilige Bein auf der Zehenspitze absetzt und leicht nach vorne stellt. Ursache kann diese Lahmheit in einer Verletzung haben oder aber im Verschleiß, wie zum Beispiel Arthrose. Eine genaue Diagnose kann eine Anästhesie des Schultergelenks und ein Röntgenbild geben. Die Behandlung hängt entsprechend von der Diagnose ab.
Ende Teil 1
>>> Teil 2: Sehnenschäden, Hufrollenentzündung und Entzündungen des Strahlbein beim Pferd
—Alle Angaben ohne Gewähr!—
Ein Kommentar