Einfach mal ausprobieren: Reiten mit Weitblick
Kennen Sie diese Situation: Man verbeißt sich an einer Lektion.
Auf dem Platz oder in der Halle will eine Übung einfach nicht gelingen. Ob es ein paar Tritte Schulterherein sind oder eine wirklich runde Volte. Ebenso kann es im Gelände sein, dass man partout nicht das Tempo bekommt, was man fordert oder das Pferd nicht auf der gewünschten Wegeseite bleibt.
Was passiert dann mit dem Reiter?
Schnell verkrampft man. Konzentriert sich verbissen auf die korrekte Hilfengebung, erstarrt innerlich und setzt einen Tunnelblick auf. Gerade beim Reiten in der Bahn blickt man dann mehr auf Kopf und Hals des Pferdes denn darüber hinweg.
In solchen Situationen sollte man sich einfach mal einen weiten Blick zulegen. Richtet man seinen Blick weiter nach vorn, verlässt den bisher fixierten Punkt, dann entspannt automatisch den Körper. Man kann wieder bewusster atmen, leichter werden im Handeln und insbesondere in der Hand. Die innerliche Verkrampftheit löst sich und mit neuer Lockerheit kann man sich wieder an die gewünschte Übung machen.
Der Trick ist wirklich ganz simpel, aber er funktioniert recht gut. Hört der Reiter auf verbissen eine bestimmte Lektion abzufragen und lässt stattdessen mit einem weiten Blick und innerer Lockerheit auch kleine Fortschritte zu, gelingen die nächsten Lektionen mit Sicherheit besser.
Auch im Gelände hilft dieser weite Blick in die Ferne, zum Beispiel wenn das Pferd eigentlich schneller möchte. Das gleichmäßige Atmen und die Lockerheit des eigenen Körpers wirkt sich auch auf diese Tiere beruhigend aus.