Fragen zur Gesundheit: Ist Reiten gut für den Rücken?
Über diese Frage wird viel diskutiert und eines steht fest:
Eine eindeutige Antwort gibt es nicht. Ob Reiten gut oder schlecht für den Rücken ist, hängt immer vom individuellen Krankheitsfall ab. Für manche Patienten bringt das Reiten folglich eine Schmerzentlastung, während es bei anderen zu einer Verschlimmerung der Rückenschmerzen führt.
Rund 80 % der Deutschen haben in ihrem Leben mindestens ein Mal Rückenschmerzen gehabt und circa 30 % der Gesamtbevölkerung leidet sogar an chronischen Rückenproblemen.
Die Ursache dafür ist klar:
Mangelnde Bewegung, starres Sitzen am Schreibtisch oder vor dem Computer und eine gekrümmte und falsche Haltung. Die Muskeln sind verkrampft und angespannt und führen daher zu starken Schmerzen.
Die beste Vorbeugung gegen Rückenschmerzen ist zugleich auch die beste Therapie: Bewegung. Wer sich von den Schmerzen einschüchtern lässt und jegliche Bewegung verweigert, tut seinem Rücken keinen Gefallen. Nur durch regelmäßiges Dehnen, Lockerungen und Übungen zur Stabilisierung der Rückenmuskulatur kann gegen die Rückenschmerzen angegangen werden.
Warum Reiten die Wirbelsäule und Rückenmuskulatur stärkt
Das Besondere am Reiten ist der Umgang mit dem Tier. Wer erfolgreich reiten möchte, muss mit dem Pferd zusammen arbeiten und sich daher auch an seine Bewegungen anpassen. Das bedeutet vor allem, seinen Körper im gleichmäßigen und fließenden Rhythmus zu bewegen und plötzliche Ruckbewegungen zu vermeiden. Die Muskeln werden so in regelmäßigen Intervallen ent- und wieder angespannt. Durch diese fließende Bewegung können Spannungen gelöst und damit Schmerzen gelindert werden.
Wer aufrecht, entspannt und gelassen auf dem Pferd sitzt, der stärkt seine Bauch- und Rückenmuskulatur. Der größte Vorteil hieran ist, dass nicht nur eine einzelne Muskelpartie, sondern auch der dazugehörige Gegenspieler trainiert wird. Dies ist in allen Sportarten die Voraussetzung für einen erfolgreichen und schonenden Muskelaufbau. Durch die Bewegung des gesamten Oberkörpers wird vor allem die Wirbelsäule gestärkt, wodurch Rückenschmerzen gelindert werden können. Desweiteren werden bei richtiger Haltung auch die Bandscheiben entlastet, da dessen Arbeit durch die Hüftgelenke und das Becken übernommen wird.
Weitere positive Effekte des Reitens sind vor allem die Verbesserung der eigenen Koordination, der Motorik und des Balancegefühls. Wer regelmäßig und lange trainiert, verbessert zudem seine Ausdauerfähigkeit, was vor allem einen positiven Einfluss auf ein intaktes Herz-Kreislaufsystem hat. Es bleibt also festzuhalten: wer richtig reitet, kann seine Gesundheit in vielen verschiedenen Bereichen fördern.
Warum Rückenschmerzen durch Reiten, aber auch verschlimmert werden können
Reiten ist vor allem dann gefährlich und schmerzfördernd, wenn man bereits Rückenprobleme hat. In jedem individuellen Fall muss ein Arzt konsultiert werden, um gemeinsam heraus zu finden, ob weiterhin geritten werden kann oder nicht.
Die Ursachen für Rückenschmerzen während oder nach dem Reiten können meistens in einer falschen Haltung gefunden werden. Starke Anspannung von nur einzelnen Muskelpartien und folgende Verkrampfungen sind die häufigste Quelle. Darüberhinaus sind vor allem Reitanfänger betroffen: diese neigen zu Befangenheit und daraus resultierenden Versteifungen in Kopf, Rücken, Schulter und Becken. Wenn bereits ein leichtes Rückenproblem besteht, ist eine solche Versteifung das denkbar schlechteste, was dem Rücken angetan werden kann: die umliegenden Muskeln verkrampfen sich und sind stark angespannt. Verhärtete Muskelpartien und stechende Schmerzen sind die Folge.
Unter den Gangarten zählt vor allem der ausgesessene Trab zu denjenigen, welche den Rücken am stärksten belasten. Obwohl die Ober- und Unterschenkelmuskulatur einen Teil der Erschütterungen ausgleichen kann, wird die Wirbelsäule grundsätzlich stark belastet. Daher sollten Reiter mit Rückenbeschwerden versuchen, ausschließlich im leichten Trab zu reiten oder bestenfalls den deutlich schonerenden Tölt eines Islandpferdes zu bevorzugen.
Generelles über Rückenschmerzen
Grundsätzlich können Rückenschmerzen zwei verschiedene Erzeugerquellen haben. Die erste liegt in einer Verspannung der Muskeln und muss durch gezielte Übungen entspannt werden. Die zweite hingegen hat ihren Ursprung in bestimmten Knochenpartien oder sogar in der Wirbelsäule selbst und ist damit deutlich schwieriger zu behandeln. Bei auftretenden Rückenschmerzen muss stets ein Arzt oder Fachspezifischer Orthopäde kontaktiert werden. Nur so kann heraus gefunden werden, ob die Reitbewegungen zu einer gewünschten Schmerzlinderung führen können, oder hingegen die Schmerzen sogar verstärken.
Diverse Reiterhöfe bieten verschieden gestaltete Reittherapien sowohl zur Prävention, als auch zur Bekämpfung von Rückenschmerzen an. Hier werden unter Anleitung von Fachleuten physiotherapeutische Übungen angeboten, die individuell auf den Patienten angepasst sind. Diese besondere Behandlung trägt den Namen “Hippotherapie” (“hippos” ist das griechische Wort für Pferd). Die Besonderheit liegt in der Verbindung zwischen den krankengymnastischen Übungen und der einmaligen Beziehung zwischen Mensch und Pferd.
Nähere Informationen zur Hippotherapie finden sie hier. Bislang konnten die durchgeführten Therapien einen großen Erfolg verzeichnen.
Facebook Kommentare zum Post:
– Susann Ratsch kann ich total nachvollziehen 🙂
– Nathalie Otto Dem kann ich nur zu stimmen!
Ich habe auch wegen meinem Rückfen angefangen zu Reiten. Und jetzt ist es sogar das beste Hobby das ich je hatte !!:D
– Andrea Raschke Stimmt
– Michaela Georgino …..gelegentlich nur nicht so gut für den Rücken des Pferdes….
– Ingrid Jaidhauser sehr guter Artikel, pro und kontra.
– Annette Haink ja, finde ich auch
– Gudrun Glaß …wie sieht es beim Bandscheibenvorfall (Lendenwirbel) aus?
War heute Reiten und beim Galopp war es nicht so Toll.
– Lector Kim Nur Oldies wie 200s jahres mehr alt können sie haben Rückenschmerzen…noch nicht für mich !
– reiten-weltweit Gudrun Glaß- schau bitte mal die Kommentare unter dem Artikel durch. Dort hat @Sabine Mette gechrieben, dass Sie einen doppelten Bandscheibenvorfall hatte. Nimm doch über Fb direkt Kontakt mit Ihr auf um nach den Erfahrungen zu fragen.
– Annette Haink @Lector Kim……sag niemals nie….sowas macht vor keinem Alter halt…
– Annette Haink übrigens, ich hab auch noch nichts….klopf klopf klopf….
– Kerstin Eichenberg Ich hab in der lw nen Bandscheibenvorfall. Wenn ich länger als zwei Wochen nicht auf meiner süßen reite (Freizeitreiter!) habe ich sofort die Zehen taub. Meine beste Therapie ist reiten!
– Steffi Weinhold Ich musste diese Jahr 10 Wochen Pause machen wegen einem Bänderriss im Knie! Da hatte ich erst Rückenschmerzen! Seit ich wieder reite ist es viel besser!
– Claudia Kemen Bin seit 7 Jahren chronisch schmerzkrank. Seit ich vor ca. 2 Jahren angefangen habe zu reiten (Freizeitreiterin), hat sich mein körperlicher Zustand sehr verbessert. Vor allen Dingen hat sich mein mentaler Zustand verbessert. Wenn ich starke Schmerzen habe, oder frustriert bin über die Schmerzen setze ich mich aufs Pferd. Danach geht es mir besser. Noch einmal verbessert hat es sich, nach dem ich von Friesen auf einen Lusitano gewechselt bin. Diese Pferde sind bekannt dafür, das sie Menschen mit Rückenschmerzen gut tun. Ich würde jedem raten es zumindest mal auszuprobieren.
– Natascha Weickert Geht es um meinen Rücken oder um den Pferderücken ? Ich glaube beim Pferd werden Schmerzen durchs reiten nicht besser… 😉
– Susanna Richard Ideal sind isländer ponys ..
– Corinne Pils Auf jeden Fall für die Rumpfmuskulatur, je nach Pferd für die Nackenmuskulatur weniger 😉
– Olivia Cassandra Rudin Ich habe von klein an rückenprobleme un habe vor 15 jahren angefangen zu reiten…. seit war ich jede woche reiten. momentan habe ich keine zeit zum reiten und mein rücken hat sich wieder verschlechtert… ich glaube reiten ist die aller beste terapie….
– HOF OSTERWALL Auf meinen Islandpferden gehen die Rückenschmerzen im Tölt meist weg.Ich habe schon oft erlebt das ich nicht mehr gut aufsteigen konnte und nach einem zwanglosen Ausritt waren die Schmerzen wie weggeblasen. Anfänger werden dies aber erst erleben wenn die Muskulatur trainiert ist und sie locker auf dem Pferd sitzen können.
– HOF OSTERWALL Reiten ist ein tolles Ballancetrainigfür die Rumpf-und Beckenmuskulatur, sodass die Wirbelsäule elastisch gestützt wird.
Gibt es daaa auch einn gutes buch darüber ?
lg 🙂