Geländeritt – Sicherheit gewinnen mit dem Pferd im Gelände
Ist ihr Pferd im Gelände ein Nervenbündel und chaotisch?
Es müssen alle möglichen Ausreden dafür herhalten um nicht schließlich offen zuzugeben, man hat Angst vor dem Ausritt und drückt sich vor den Geländeritten…
Ist ihr Pferd unerzogen, nervös oder schwer regulierbar dann hat es im Gelände nichts verloren. Es gefährdet sich und andere wie z.B. Spaziergänger, Radfahrer aber auch andere Mitreiter. Oft lassen derlei Probleme auf massive Ausbildungsdefizite schließen.
Hier besteht natürlich dringend Handlungsbedarf denn: Ausritte müssen sein!
Es sprechen viele wichtigen Gründe dafür ihr Pferd regelmäßig im Gelände zu bewegen und diese Gründe treffen auf jedes Pferd und jeden Reiter zu.Im Gelände findet sich unterschiedlich hartes und auch strukturiertes Geläuf , das den gesamten Trageapparat des Pferdes trainiert, abhärtet und arttypisch belastet.Es muss sich mit einer Vielzahl von Reizen befassen und fordert so seine Aufmerksamkeit.Je mehr ihr Pferd geistig zu tun hat, um so intelligenter und konzentrierter bewegt es sich. Hält man es geistig unbeschäftigt und abgeschirmt, so verblödet ihr Vierbeiner regelrecht.
Einseitige Arbeit in der Bahn bedeutet Belastung, Überlastung. Im Gelände degegen wird es auf eine abwechslungsreiche Art bewegt. Grundsätzlich gehören Geländerritte zum Reiten wie der Huf zum Pferd.
Angst muss wahrgenommen, aber auch angegangen werden. Ihr Ziel ist ein Pferd, das im Gelände gut an den Hilfen steht, sich immer regulieren lässt und dabei gelassen und entspannt ist.Pferde sind, wie der Mensch, fähig sich zu ändern, können neue Erfahrungen machen, umlernen oder umdenken.Wenn man sie nur lässt…
Überlegen sie, wie sie ihr Pferd den Umweltreizen des Geländes aussetzen können, ohne sich oder es zu gefährden, ermöglichen Sie ihm Weidegang oder eine Außenbox, eine artgerechte Gruppenauslaufhaltung.Halten Sie sich mit ihrem Pferd bei jeder Gelegenheit unter freiem Himmel auf, ruhig und in geschützter Umgebung.Da es in der Natur aller Pferde liegt, weite Strecken in langsamer Gangart zurückzulegen, verschaffen Sie ihm genügend Bewegung. Bringen Sie Abwechslung in den Trainingsplan, wie Longieren, Dressurarbeit oder Cavalettitraining, reiten Sie auf dem Außenreitplatz so oft es geht.
Vom Außenreitplatz zum Gelände ist es nur ein kleiner Schritt als direkt von der Halle nach draußen. Fordern Sie ihr Pferd auch geistig, denn durch zu viel Routine wird es in seiem Leben künstlich dumm gemacht und wen wundert es, wenn ihr Pferd ein unerwünschtes Verhalten zeigt.
Beginnen Sie etwa beim Weg vom Putzplatz zum Stall und weiten Sie, z.B. vors Hoftor, dieser Weg lässt sich ganz almählich ausdehnen. Gehen Sie ganz gemütlich weg vom Stall, lassen Sie es ein wenig grasen, beim Rückweg machen sie ein paar Übungen wie Anhalten, Rückwärtsrichten. Notfalls mach sie, nach Ankunft im Stall, noch ein Paar Trainingseinheiten unterm Sattel.Arbeiten Sie ihr Pferd draußen an der Hand, dehnen Sie die Spaziergänge immer weiter aus, nur so kommt ihr Pferd auf keine dumme Gedanken.Achten Sie darauf, dass es nie langweilig wird.Gehen Sie immer einen anderen Weg. Beim nächsten Schritt satteln Sie ihr Pferd ,trensen es auf und gehen wie gewohnt mit ihm spazieren. Am nächsten Tag sitzen Sie einfach mal auf und wieder ab, ein paar Meter weiter noch einmal. Uns so geht es immer weiter. Beim nächsten Mal reiten Sie schon ein wenig mehr und irgendwann sitzen Sie nur noch ab wenn Sie sich unsicher fühlen oder ihr Pferd Stress bekommt.
Der Weg übers Spazierengehen ist ein sehr Erfolg versprechender Weg. Das langsame Gehen ist die dem natürlichen Instinkt des Pferdes am meisten entsprechende Form der Fortbewegung und am besten geeignet Ruhe und Sicherheit in die Sache zu bringen.
Sobald Sie sich in den Sattel schwingen werden Sie zum Ausbilder ihres Pferdes. Dies nützt
alles nichts, wenn ihr Pferd im Gelände den Gehoram verweigert. Wichtig ist die Gewöhnung an Abwechslung, spazieren statt reiten und die Gewöhnung an Umweltreize. Oft ist mit einfachen Mitteln schon viel zu erreichen. Ihr Pferd kann nur gut an den Hilfen stehen, wenn es entsprechend ausgebildet worden ist. Ausbildung bedeutet Dressurarbeit im Sinne einer gymnastizierenden Arbeit entsprechend der betriebenen Reitweise. Je weniger Aufwand beim Reiten nötig ist, desto besser die Feinabstimmung zwischen Pferd und Reiter. Und auch der Reiter ist gefordert, sich immer weiter zu entwickeln, wie regelmäßige Reitstunden, Fortbildungen und Lehrgänge zu speziellen Themen.
Diese Zutaten machen den Draufsitzer irgenwann zum Reiter, denn lesen allein genügt nicht.
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