Andalusien: edle Pferde unter spanischer Sonne
Edle Reiter auf rassigen Pferden, Frauen in farbenfrohen langen Kleidern, Musik, Flamenco und Sherry:
Die Feria de Caballo in Jerez de la Frontera ist wohl das bekannteste Fest rund um die spanischen Pferde. Und jeder Liebhaber der edlen Rasse muss wenigstens einmal in seinem Leben nach Andalusien reisen und vielleicht sogar an der Feria auf dem Rücken eines spanischen Pferdes teilnehmen.
Spanische Pferde haben einen besonderen Zauber.
Sie sind kraftvoll und doch edel, temperamentvoll und doch umgänglich, intelligent und anhänglich. Diese Pferde gehören zu den als Barockpferde bezeichneten Rassen. Über Jahrhunderte hinweg wurde in der Zucht das erhalten, was zu den Vorlieben im Barock zählte: runde, geschwungene und üppige Formen mit Leichtigkeit und Anmut in der Bewegung.
Die Pura Raza Española, kurz P.R.E., umfasst die andalusischen Pferde mit vollen Abstammungspapieren, die im Stud-Book Español eingetragen sind.
Der Begriff Andalusier hingegen ist keine Rassenbezeichnung und wird auch für spanische Pferde ohne Abstammungspapiere genutzt. Die Geschichte des spanischen Pferdes geht viele Jahrhunderte, gar ein Jahrtausend zurück. Es besitzt heute noch die körperlichen Merkmale seiner Vorgänger aus der Zeit 300 bis 400 n. C.. Zahlreiche Gemälde und Standbilder aus dem Mittelalter zeigen ebenfalls, wie spanische Pferde damals ausgesehen haben.
In der Kriegsführung waren die leichten und wendigen Spanier den massigen und unbeweglichen Militärpferden der nördlichen Länder weit überlegen. Dies führte dazu, dass die spanische Rasse in vielen Zuchten eingekreuzt wurde. So hatten sie großen Anteil an der Entstehung von Lippizanern oder Kladrubern und sogar bei der Zucht des Englischen Vollbluts.
Die spanischen Pferde sind als Gebrauchstiere gezüchtet wurden. Sie waren und sind dazu da, den spanischen Stierzüchtern die Arbeit zu erleichtern. Schnell, mutig, wendig und fein zu reiten müssen sie sein, damit sie bei der Arbeit mit dem Vieh Erfolg haben. Die Ausbildung erfolgt nach klassischen Grundsätzen, denn die Pferde müssen auf feinste Hilfen des Reiters reagieren. Alles andere wäre für beide lebensgefährlich.
Heute bezeichnet die Doma Vaquera diese Gebrauchsreiterei und umfasst verschiedene Lektionen aus der täglichen Arbeit. Flotter Galopp, Galopp-Pirouetten, Seitengänge, fliegender Galoppwechsel oder Außengalopp auf dem Zirkel gehören hier zu den Aufgaben. Auf Turnieren der Working Equitation zeigen Reiter die Arbeitsreitweise messen und ihr Können.
In der Hohen Schule der Reiterei sind die spanischen Pferde ebenfalls zu Hause. Die königlich-andalusische Reitschule in Jerez de la Frontera lehrt heute noch als Hofreitschule die spanische Reitkunst. Einen Besuch sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn man seinen Urlaub in Andalusien plant.
Neben den schönen Pferden bietet Andalusien aber auch einfach schönen Urlaub. Der Süden Spaniens zeichnet sich durch die geringe Niederschlagsmenge aus. Weite Sandstrände am Mittelmeer, Steilküsten am Atlantik, weite Olivenhaine und große Weideflächen prägen die Landschaft. Städte wie Sevilla, Cádiz, Córdoba oder Granada locken mit spanischer Architektur mit maurischem Einschlag. Eine Reise nach Andalusien lässt Träume wahr werden. Ein Ritt mit spanischem Pferden am Strand entlang und abends draußen bei einem guten Glas Sherry den Tag ausklingen lassen.
Auf www.Reiten-weltweit.de findet man viele Reiterhöfe in Andalusien
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