Wasserschierling (lat. Cicuta virosa)
Der Wasserschierling gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist aus der Gattung Cicuta. Man nennt die Pflanze auch Wüterich, da alle Pflanzenteile aufgrund des Giftstoffes Cicutoxin stark giftig sind, insbesondere die Wurzel ist für Pferde sehr giftig.
Der Wasserschierling ist in Nord- und Mitteleuropa, begrenzt südlich von der Poebene, besonders an Ufern von Tümpeln und Teichen zu finden, aber auch auf nassen, sumpfigen und moorigen Wiesen. Der Wasserschierling tritt aber immer zerstreut auf.
Merkmale des Wasserschierling
Der bis zu 150 cm hohe Wasserschierling hat einen röhrigen, feingerillten ästigen Stengel. Die grasgrünen Blätter sind zwei bis dreifach, schmal gefiedert, langstielig mit bauchigen und hartrandigen, scharf gezähnten Blattscheiden. Die weißen Blüten stehen in Döldchen (15 – 25 strahlig), die sich zu einer großen Schirmdolde vereinigen. Das Gift der Pflanze wirkt in 45 Prozent aller Fälle tödlich, schon nach einer Stunde. Im Frühjahr ist die Giftkonzentration am höchsten. Die Blütezeit des Wasserschierlings ist von Juli bis September. Die Knollen besitzen Luftkammern und sind daher schwimmfähig und vermehren sich ungeschlechtlich, indem sie sich entwurzeln und schwimmend verbreiten. Unter einer Laubschicht, die vor Kälte schützt, überdauert der Wasserschierling den Winter.
Für Pferde sehr stark giftig!
Der Wasserschierling gehört zu den giftigsten Pflanzen in Mitteleuropa und ist für den Menschen und alle Säugetiere hochgiftig. Lediglich die Raupen einiger Schmetterlingsarten können unbeschadet von den Blättern der Pflanze fressen und Bienen bzw. Fliegen ernähren sich von dem Nektar der Doldenblüten. Alle Pflanzenteile sind für das Pferd sehr giftig, schon wenige Gramm von der Wurzel können für Pferde tödlich sein.
Vergiftungssymptome:
- erhöhte Speichelproduktion
- Fieber
- Erregungszustände
- Zähneknirschen
- die Pupillen erweitern sich
- vermehrter Harn- und Kotabsatz
- Gleichgewichtsstörungen
- Benommenheit und Schwindel
- Krampfanfälle
- Atemlähmung
- erhöhter Herzschlag
Auch die getrocknete Pflanze behält ihr Gift und ist deshalb auch im Heu eine tödliche Gefahr.
Schon 500 g trockener Blätter können den Tod herbeiführen welcher schon in 1 Stunde eintreten kann.
Schon bei Verdacht einer Vergiftung durch den Wasserschierling sollte der Tierarzt gerufen werden!
Anwendung als Heilpflanze
Trotz der Giftigkeit wird der Wasserschierling als Heilpflanze verwendet und das schon seit Jahrhunderten. Als Salbe oder Wickel wird sie gegen vielerlei Beschwerden wie Rheuma, Krämpfen und Gicht eingesetzt. In der Homöopathie werden damit Schwindel, Kopfschmerzen und Hautausschläge behandelt.
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