Von der Winterfütterung zur Frühjahrsweide
Jedes Jahr wieder muss das Pferd schrittweise und langsam an die Weide gewöhnt werden um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.
Die winterliche Fütterrung unterscheidet sich erheblich vom Nährstoff und Strukturgehalt von frischem Weidegras.Frisches junges Gras ist sehr wasserreich, hoch verdaulich, ernergie- und eiweißreich, es enthält weniger Rohfaser, die zur Verdauung förderlich ist und die Pferde werden vom ersten kurzen Gras nicht wirklich satt. Dies hat zur Folge, dass Pferde mehr und mehr fressen und es können Verdauungsprobleme auftreten.
Das Anweiden
Es sollte ausreichend Zeit zur Umstellung gegeben werden. 10 bis 14 Tage zur Eingewöhnung sollten schon eingeplant werden.Beginnen kann man mit 15 Minuten grasen am Tag, dann schrittweise weiter ausdehnen bis das Pferd schließlich ganztägig auf die Weide darf. Es sollte weiterhin gutes Heu angeboten werden. Ohne Zufütterung bei ganztägigem Weidegang immer einen Mineral- oder Salzleckstein zur Verfügung stellen, evtl. Zusatzfutter geben, da es sonst zu Mineralstoff- Spurenelemente- oder Vitaminmangel kommen kann und immer für frisches Wasser sorgen
Zu Beginn der Weidesaison können auch gesundheitliche Probleme wie Hufrehe, Durchfall und Kolik auftreten. Die Hufrehe ist eine nichteitrige Entzündung der Huflederhaut, gekennzeichnet durch extreme Schmerzen und hervorgerufen durch den hohen Eiweißgehalt des frischen Grases. Eine gesundheitliche Störung des Verdauungstraktes ist auch der Durchfall, wässriger oder breiförmiger Kot wird ausgeschieden. Auch hier kann, neben vielen anderen Ursachen, die Umstellung auf rohfaserarmen Weidegras die Ursache sein. Des Weiteren kann ein stark schmerzhafter Zustand des Verdauungsapparates auf eine Kolik hinweisen, kann jedoch auch von den dort liegenden Organen ausgelöst sein, auch hier kann durch eiweißreiches Gras und Mangel an Rohfaser die Gasbildung eine Kolik auslösen.
Die Hufrehe
ist eine sehr schmerzhafte Entzündung der Huflederhaut, die schmerzenden Hufe werden entlastet und die Pferde nehmen oft die typische Sägebockhaltung ein, es zeigt sich starkes Schwitzen, Zittern und das Pferd geht klamm und steif – sofort den Tierarzt rufen, das Pferd auf weichen Boden stellen und die Hufe mit Wasser kühlen
Der Durchfall
bei wässrigem Durchfall den Tierarzt rufen, kleine Mengen gutes Heu anbieten, evtl. leicht gesalzenes Mash und Kamillen-Malven-Tee, in den ersten zwei Tagen kein Gras, Obst oder Gemüse geben, ein feucht-warmer Bauchwickel hilft gegen die Bauchschmerzen. Auch hier kann die Ursache das zu schnelle Umstellen auf Weidegras, aber auch Stress, die Ursache sein
Die Kolik
krampfartiger starker Schmerz, Warnsignale können hier Schweifschlagen, Unruhe, Schwitzen, tiefe Kopfhaltung, nach dem Bauch umsehen, Gähnen, Flehmen sowie Wälzen sein, da Wärme entspannend wirkt, das Pferd eindecken und das Futter aus der Box entfernen, Herumführen hilft und Wälzen ist erlaubt.
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