Knoblauch – Heilmittel oder Gift für Pferde?
Aktuell werden die Reitforen mehr und mehr von Diskussionen über das Wunderheilmittel Knoblauch gefüllt. Hierbei geht es vor allem um die Frage, in welcher Menge die Pflanze verfüttert werden darf und ab wann sie nicht doch eher genau das Gegenteil ihres eigentlichen Zwecks bewirkt: die Gesundheit des Pferdes schädigt.
Knoblauch als Futterzusatz bei Pferden?
Bislang war immer klar: Knoblauch ist nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Hund und Pferd gesund. Bei Pferden wird es hierbei vor allem deshalb eingesetzt, weil es Parasiten und Fliegen fern halten soll. Eine Gruppe von Wissenschaftlern in Guelph (Kanada) hat einen Versuch gemacht (veröffentlicht in der Fachzeitschrift “American Journal of Veterinary Research”: Association of maximum voluntary dietary intakeof freeze-driedgarlic with Heinz body anemia in horses, 2005, 66) und die Ergebnisse entfachten nicht nur eine große Diskussion, sondern verstreuten auch einige Gerüchte in den Reitställen.
Der Versuch
In dem Versuch wurden Pferden für einen Versuchszeitraum von 71 Tagen eine bestimmte Menge an Knoblauch verabreicht: bis zum 41. Versuchstag waren es 0,05 g pro Kilogramm Körpergewicht, ab dem 41. Versuchstag schließlich 0,25 g pro Kilogramm Körpergewicht. Die Wissenschaftler untersuchten hierbei mit Hilfe des Blutbildes die Blutwerte der Versuchspferde und glichen diese mit denen von unbehandelten Pferden ab.
Das Ergebnis des Versuches: die Blutbilder der Versuchspferde zeigten eine Verminderung des Blutfarbstoffes (Hämoglobin). Dies verursachte einen allgemeinen Rückgang der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), welches auch als “Blutarmut” oder Anämie bekannt ist. Eine ernst zu nehmende Krankheit, welche den gesamten Gesundheitszustand des Pferdes stark beeinträchtigt!
Wie ist das Ergebnis einzuordnen?
Natürlich kann einen dieses Ergebnis zunächst verwirren, hatte man doch stets geglaubt seinem Pferd nur das Beste tun zu wollen und ihm daher Knoblauch verfüttert. Bei dem Versuch ist zu beachten, dass die verfütterte tägliche Menge ab dem 41. Versuchstag bei 0,25g pro Kilogramm Körpergewicht liegt: eine Menge, die ohnehin über der empfohlenen Tagesdosis liegt. Der Versuch zeigt folglich die schlimmst anzunehmenden Folgen einer langfristigen Überdosis von Knoblauch. Von daher ist die Studie zwar nicht als Alltagsnah, jedoch aber als äußerst bedeutsam einzuordnen, da sie die Konsequenzen einer Fehlfütterung aufzeigt und damit einen warnenden Charakter hat.
Darf man dem Pferd Knoblauch füttern?
Ja. Allerdings gilt hier, wie auch bei allen anderen Heilpflanzen, der Grundsatz: die Menge machts! Wer die tägliche maximale Dosis von 0,2 g pro Kilogramm Körpergewicht einhält, kann sich an den heilenden Kräften von Knoblauch erfreuen und muss sich keine Gedanken über eine mögliche Anämie machen. Knoblauch sollte unter folgenden Umständen angewendet werden:
- zum Schutz vor Parasiten und Fliegen
- zum Schutz vor allergischen Reaktionen, die sich durch Husten oder Bronchitis zeigen
- zur Entzündungshemmung: hierfür den Knoblauch in einen Verband wickeln und um die Wunde binden
- zur Vorbeugung von Ekzemen und Hufrehe
Pferdebesitzer können also auch weiterhin ruhigen Gewissens Knoblauch an ihre Vierbeiner verfüttern. Hierbei ist es egal, ob frisch oder als Knoblauchpulver, da die meisten Pferde diese Pflanze sehr gerne essen und sie in jeder Form aufnehmen.
Ist das jetzt wirklich zuverlässig ? Auf anderen seiten liest man nämlich von Magengeschwüren u.ä…