Tollkirsche (Schwarze Tollkirsche – Atropa belladonna)
Die Schwarze Tollkirsche, auch kurz Tollkirsche genannt, gehört zu den Nachtschattengewächsen
Je nach Region wird sie u. a. auch Tollbeere, Tollkraut, Windbeere, Teufelskirsche oder Wolfsbeere genannt. Sie ist in Europa, Asien und Nordafrika verbreitet und liebt als Wachstumshabitat warme Waldränder, Kahlschläge bzw. Lichtungen in Laub- und Laubmischwäldern.
Blütezeit: Juni bis August
Der Boden muss kalkhaltig und humusreich sein.
Schon 125 g können beim Pferd zum Tode führen!
Die ganze Pflanze ist für alle Säugetiere, viele Vögel und dem Menschen aufgrund der Giftstoffe (Atropin, L-Hyoscyamin und Scopolamin) stark giftig!
- Schon 10 Beeren können beim Menschen und 125 g beim Pferd zum Tode führen.
- Besonders konzentriert sind die Gifte in der Wurzel.
Erkennungsmerkmale der tödlich giftigen Tollkirsche
Die Tollkirsche wächst als kräftige Staude bis zu 2 m hoch, wobei die teilweise verholzten bläulichen Stängel stumpfkantig, nach oben fein behaart und verästelt sind. und nach oben hin fein behaart sind. Die Blätter sind mattgrün und flaumig behaart, die sich im Alter blau verfärben. Sie sind so angeordnet, das ein großes Blatt einem kleineren gegenübersteht. Dazwischen entfalten sich die einzelnen, langgestielten und überhängenden, glockig-röhrigen Blüten welche außen braunviolett und innen schmutziggelb und purpurrot geadert sind.
Die Blütezeit ist von Juni bis August. Ab August bis September bilden sich etwa kirschgroße Früchte, die sehr giftig sind!
Die glänzenden Beeren sind so groß wie eine Kirsche und schwarz gefärbt. Die süßlich schmeckenden Beeren befinden sich in einem fünfspaltigen und sternförmig ausgebreiteten Kelch. Blüten und Früchte stehen oft nebeneinander. Nach der Reife bilden sich etwa 2 mm große bräunliche Samen, die von einigen Vögeln wie dem Star oder der Amsel verbreitet werden, indem sie die Beeren fressen und den Samen unverdaut ausscheiden.
Pferde von der Tollkirsche fernhalten! Bereits 125 g reichen für eine tödliche Vergiftung aus. Die getrocknete Pflanze ist ebenfalls tödlich giftig.
Es sollte dafür gesorgt werden, dass die Tollkirsche auf und in der Nähe von Weiden und Ställen entfernt wird, um die Gesundheit der Pferde zu schützen.
Die Giftstoffe der Tollkirsche können folgende Vergiftungssympthome auslösen:
- trockene Schleimhäute
- starkes Schwitzen
- Magen- und Darmbeschwerden
- auftretende Schluckbeschwerden
- vermehrter Durst
- erweiterte Pupillen und Probleme beim Sehen
- Verstopfung
- Beschleunigter Puls und Herzrasen
- erhöhte Atmung bzw. Atemlähmung die zum Tod führen kann
- Erregung und Benommenheit
- Ataxien und Tobsuchtsanfälle
- Fieber
- Krämpfe
- Störungen im Bewegungsablauf
Bei einer Vergiftung durch die Tollkirsche hilft nur der Tierarzt!
Verwendung als Heilpflanze
Die Tollkirsche wird bereits seit dem Mittelalter als Heilpflanze genutzt. Sie findet Erwähnung in den Kräuterbüchern der Hildegard von Bingen im 15. Jahrhundert. Dafür wird aus der Pflanze das Atropin gewonnen und als Grundstoff für viele Arzneimittel verwendet. Besonders in der Veterinärmedizin, der Homöopathie und der Augenheilkunde findet die Tollkirsche Verwendung in der Medizin.
Surftipps:
- Stark giftig und gefährlich für Pferde: der Lebensbaum (Thuja)
- Die Alpenrose (Gattung der Rhododendron): schön, aber giftig!
—Alle Angaben ohne Gewähr!—