Mein Pferd hat Hirschlausfliegen!
Es geht wieder los! Gerade in den Monaten August bis Oktober ist die Verbreitung der Hirschlausfliege besonders groß. Ist das Pferd erst einmal von einer größeren Anzahl befallen, so sind Antiparasitika anzuwenden.
Wie merke ich, dass mein Pferd Hirschlausfliegen hat?
Die Hirschlausfliege kommt zwar vorwiegend bei Waldtieren vor, kann aber auch Pferde und sogar den Menschen befallen. Wenn das Pferd befallen ist, so wird es oft als “völlig durchgeknallt” beschrieben. Es ist sehr nervös, schubbert sich, steht nicht still, schlägt mit dem Kopf etc.. Bei diesem Verhalten kann es teilweise sehr schwierig sein das Pferd zu untersuchen, da es den Menschen schnell, wenn auch nicht absichtlich, schlagen kann. Daher emphielt es sich das Pferd abzuwaschen, am besten gleich einem Mittel vom Tierarzt gegen die Parasiten.
Was ist eine Hirschlausfliege?
Die Hirschlausfliege erinnert an eine Laus. Es sind flache 5 – 6 mm lange Insekten mit abgespreizten, kräftigen Beinen und einem Stechrüssel. Sie braucht einen Wirt, ernährt sich vom Blut, inklusive dem des Menschen. Hat sie einen Wirt gefunden, so verliert sie ihre Flügel. Hirschlausfliegen paaren sich auf dem Wirt und bringen lebende Junge zur Welt. Die Larven sind sofort verpuppungsreif, fallen dann zu Boden und entwickeln sich dann im nächsten Jahr zur vollständigen Hirschlausfliege. Es scheint neuerdings auch bewiesen, dass die Hirschlausfliege auch als Krankheitserreger fungiert.
Erfahrungsbericht
Ich verstand die Welt nicht mehr! Als wir im letzten Jahr nach einem schönen Herbstausritt im Wald zum Hof zurückkamen, begann das Pferd schon auf dem Rückweg sich völlig nervös zu verhalten. Es fing an zu trippeln, trat mit den Hinterbeinen an den Bauch und war panisch. Ich erkannte ihn nicht wieder, da er sonst ein sehr lieber ausgeglichener Kerl ist und dachte nur “na, so schlimm war der Ausritt ja nun wirklich nicht, was hat er nur?”, machte ihn soweit fertig, stellte ihn in seine Box und beobachtete ihn. Es dauerte keine 5 Minuten, da fing er an gegen die Boxentür zu schlagen, was völlig unüblich für ihn war- ich dachte echt, dass er die Box auseinander nehmen würde. Also nahm ich ihn wieder heraus und bat am Hof um Rat.
In diesem Moment sah ich etwas aus seinem Fell herauskrabbeln oder besser – herausflitzen. Es war schnell da und auch schnell wieder unter dem Fell verschwunden. Eine andere Pferdebesitzerin schaute sich dies an und wurde fündig: Hirschlausfliegen! Man kannte das Problem am Hof, denn wir liegen sehr nah am Wald. Da ich es bisher allerdings noch nicht kannte, war mir nicht klar, was zu tun war.
Ich fuhr also schnellst möglich zur Tierarztpraxis – die Gott sei Dank im Dorf liegt – und holte ein Mittel gegen Ektoparasiten/u.a. Hirschlausfliegen. Es wurde im Wasser verdünnt und anschließend das Pferd komplett damit abgewaschen. Man merkte schon beim Abwaschen, daß er ruhiger wurde und es für ihn eine sichtliche Wohltat war. Wow, geschafft! Nachdem er trocken war und nun in seine Box kam, sah er mich mit treuen Augen an und ich glaube ich habe in seinem Blick ein “Dankeschön” erkannt.
Für diesen Herbst wurde zwar schin vorgesorgt und ich bin mit Sicherheit aufmerksamer denn je, doch kann man im Prinzip nichts gegen einen Befall unternehmen. Die Hirschlausfliegen können bereits bei einem einfachen Ausritt im Wald das Pferd befallen. Wichtig ist daher, den Befall schnell zu bemerken und dann auch direkt zu handeln. Hierbei kann es immer nützlich sein, wenn man immer eine kleine Sprühflasche beim Ausritt dabei hat. Hier sollte Wasser mit einem Schuss Essig hinein. Dieses Gemisch kann dann auf die Hirschlausfliege gesprüht werden, allerdings sollte man hier aufpassen, dass man keine Schleimhäute des Pferdes trifft- also Vorsicht!
Surftipps:
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Vielen Dank für den informativen Beitrag, auch wenn er schon älter ist. Bei uns nehmen die Biester neuerdings auch zu. Von größeren Problemen wie eitrigen Entzündungen, über die man immer wieder einmal Schauergeschichten hört, sind wir bislang zum Glück verschont geblieben.
Hallo,
die eitrigen Entzündungen sind leider keine Schauergeschichten. Meine Schimmel-Stute ist jedoch allgemein sehr empfindlich und auch noch “Sommerexzemer” .
Der Eiter kommt aus der Einstichstelle herraus. Nach 2-3 Tagen ist es jedoch wieder abgeheilt. Ich bade meine Stute nach jedem Ausritt nur mit Wasser ab und durchsuche ihr Fell besonders um die Schweifrübe herrum. Da sitzen die Viecher besonders gern. Mich hat letztens eine Hirschlausfliege gebissen (das war dann allerdings ihr Tod) , das tat echt weh!!! war aber nach ca. 5 Minuten vergessen, wie alle Insektenstiche bei mir.
Hallo, ich habe vorgestern, also schon im Juni, eine an meinem Pferd “erwischt”. Man kann sie ja ruhig versuchen totzuschlagen – sie fliegen immer wieder weiter. Ich habe so fest (am Vorderbein) zugehauen, dass mein Pferd zu Boden ging, aber sie ließ sich nicht töten. Erst als ich sie gepackt und unter dem Schuh zerquetscht habe, war Ruhe. Unglaublich! Ich habe übrigens hinterher auch eine liebe Dankesgeste von meinem Pferd bekommen….
Wir haben die Viecher leider auch. Sie mögen das Mähnenliquide von Leo nicht! Vor allem beim Schweif hilfreich, da wandern sie aus.
Hat jemand Tips als Abwehrhilfe beim ausreiten?
Hallo zusammen,
hier bei uns am Niederrhein sind die Hirschläuse zur Zeit ganz schön aktiv und verbreitet. Ich hatte in den letzten Jahren eigentlich nie bewusst damit ein Problem . . . aber dieses Jahr . . . unglaublich 🙁
Hier ein kleiner Praxis-Tipp `für die Jagt´:
Meine Frau erledigt die Viecher immer mit einem Streifen Panzerband in der Handfläche, schlägt quasi nach Ihnen . . . Sie bleiben dann am Panzerband kleben und sind gefangen. Man muss die Viecher schon ordentlich zerquetschen oder drauf treten . . . da sie ähnlich wie Kakerlaken sehr stabil sind 🙁
Auch bei uns in Hessen / Raum Fulda sind die nervigen Plagegeister sehr schlimm.
Die Ausritte machen keinen Spaß, man ist nur noch beschäftigt diese Viecher zu zerquetschen und auch nach dem Ausritt ist es nicht nur mit Absatteln getan, sondern müssen wir immer unsere Pferde gründlich absuchen, wir holen stellenweise bis zu 15 Hirschlausfliegen aus dem Schweif.
So macht defintiv das Ausreiten keinen Spaß mehr, dann lieber Bremsen wo es mit einer Decke ganz gut getan ist.
Wir werden vorläufig nicht mehr Ausreiten.
Bei uns in Hamburg haben wir sie auch. Heute beim Ausritt mit 3 Pferden hab ich bestimmt 10 dieser Viecher abgesammelt. Aber nur bei meiner. Obwohl ich sie mit Bremsen Ex eingesprüht hatte. Sie ist Sommerekzemer und scheinbar ein Hirschlausfliegenleckerbissen. Widerlich.
Kann es sein, dass die Biester z. B. Im Ohr des Pferdes überwintern?
Das würde mich auch interessieren bzw ob sie auch in ihren und oder Nüstern gehen und dort bleiben
KENNEN SIE FÄLLE, IN DENEN MENSCHEN von der Hirschlausfliege ANGEBOHRT WURDEN MIT GESUNDHEITLICHEN FOLGEN!?
Bin KEIN Reiter! ABER: Habe mir selbst am Samstag beim Abend-Spaziergang im MOLSBACH-Tal (Förrenbach, bei Hersbruck / Bayern / Franken) eine (Hirsch-)Lausfliege eingefangen.
Sie hatte sich zielsicher in meinem etwas fülligerem Haar hinter dem Ohr verkrochen und machte sich zunächst nur vereinzelt bemerkbar.
Noch vor der Bettruhe aber wurde das ‘Kitzeln’ deutlicher. Meine Frau hatte Mühe, das Insekt herauszubekommen. Es versteckte sich sehr behende und hielt sich gut zwischen den Haaren fest. Da war schon klar, dass es nicht versehentlich bei mir ‘im Gestrüpp’ saß. Die HLF war sehr klein, kaum 2 mm und ‘gespenstisch’ in der Art ihrer Bewegungen. Noch nie hatte ich so ein Insekt gesehen. Laut Fachleuten gab es 2018 auffallend viele.
Ob sie für Menschen ein Risiko darstellen ist noch unklar. Deshalb hier mein Beitrag und die Bitte, falls Ihnen betroffene Menschen bekannt sind mit eventuellen gesundheitlichen Folgen, könnten Sie durch Meldungen an Ärzte hier beitragen, neue Erkenntnisse zu gewinnen.
https://www.aerztezeitung.de/panorama/article/969036/ungeklaertes-risiko-menschen-unerforschter-blutsauger-anflug.html
Wir haben zur Zeit auch sehr viele HLFs und sie gehen regelrecht auf mein Pferd los. Ich versuche sie sofort nach der Landung abzusammeln aber das ist während des Ausrittes natürlich schwierig. Mein Tipp ist ganz simpel: TEEBAUMÖL! Nach dem Ausritt ein paar Tropfen aufs Pferd und die blöden Viecher kommen sofort aus dem Fell gekrabbelt, oder eben vorher zur Vorsorge. Nur bitte Vorsicht bei empfindlichen Pferden, bei direktem Hautkontakt kann das Öl eine allergische Reaktion hervorrufen!
Hallo zusammen,
habe diese Viecher bereits im Jahr 2005 im Pfälzerwald kennenlernen dürfen. Haben meinen Hund und mich regelmässig (na ja, ich wohnte dort) angeflogen. Meine Hündin ist immer total wuschich geworden. Kaputt gehen die nur durch Zerquetschen.
Jetzt wohne ich im Odenwald und letztes und dieses Jahr ist es echt schlimm und ja, meine Pferde bekommen von den Stichen eitrige Pusteln an der Schweifrübe :(. Weder Ausreitdecken, eingeflochtener Schweif oder Fliegen/Bremsenmittel helfen 🙁 Ich muss dann echt absteigen und Pferde absuchen, da sie dann -verständlicherweise- total unruhig werden. Danke für den Tipp mit dem Teebaumöl. Werde es jetzt mal prophylaktisch vor dem Ausritt auf die Schweifhaare auftragen.
Ich finde es schon komisch, dass die Viecher noch so wenig bekannt sind…. Mich kribbelt es schon wieder brrrrr….
Hallo Zusammen,
hat schon mal jemand erlebt das Pferde durch einen Befall mit Hirschlausfliegen, krampfartige Anfälle bekommen? Sie galoppieren plötzlich ohne Grund los und dann sieht es plötzlich aus wie eine beginnende Schlundverstopfung, es wird 3-4 mal “gekrampft” und dann ist es wieder vorbei.
Sitzen die Viecher nur äußerlich oder ist es möglich das sie “nach innen” gelangen durch die Ohren z.B.?
Hallo, nun haben auch wir diese Viecher das erste Mal erlebt. Mein Pferd hatte vier, bei mir hat sich dann später eine in den langen Haaren bemerkbar gemacht.
Man muss sie zerreiben, das geht ganz leicht. Einfach zwischen den Fingern reiben und TOT.
Ich werd dann heute mal bei meinem Wallach sehen ob er noch weitere hatte und ihn abwaschen. Gut das heute noch Wetter dafür ist. Wenn es kälter wird kann das aber ein Problem werden, wir haben kein Solarium und kein warmes Wasser für die Pferde am Stall.
In diesem Sinne allen Reitern hier noch eine Hirschlausfreie Zeit.
Guten Abend,
wir hatten heute unsere erste Begegnung mit einer vermeintlichen Hirschlausfliege. Nach dem Putzen und satteln wollten wir zum Platz laufen, als mein Pferd plötzlich den Schweif einklemmte, buckelte, den Hintern einzog, austrat und versuchte sich selbst in die Kruppe zu beißen. Er ist immer lieb und umsichtig, aber heute konnte er nicht mehr an sich halten und war völlig außer Kontrolle. Sofort habe ich das Sattelzeug abgemacht und ihn ins Roundpen gestellt. Dort wurde dann losgaloppiert und gebuckelt. Nachdem er sich einigermaßen beruhigten ließ, durfte euch mir seinen Schweif anschauen und dort sah ich dann Unmengen an schorfigen und eitrigen Stellen. Habe zunächst den Schweif mit einem engzinkigen Kamm und Birkenhaarwasser durchgekämmt. Sofort wurde er ruhiger und ließ sich behandeln. Im Anschluss rieb ich seine Schweifrübe mit einer Mischung aus Tiroler Steinöl und Niemöl (alles stark verdünnt) ein. Auch dabei zeigte er sichtliche Erleichterung und man sah ihm seine Dankbarkeit deutlich an. Leider habe ich das Mistvieh nicht gefunden, welches ihn so malträtiert hat.. aber ich hoffe, dass es spätestens durch das Tiroler Steinöl das Weite gesucht hat, da er seit der Behandlung mit dem Birkenhaarwasser bereits wieder entspannt war und sich auch einige Stunden nach der Behandlung weiterhin ruhig verhielt und nicht mehr auffällig wurde. Ich hoffe, dass es ihm morgen früh besser geht als heute. Rein vorsorglich habe ich heute in der Apotheke, der Drogerie und bei Megazoo verschiedene Lauskämme, Teebaumöl, Wundspray, etc. etc. gekauft und morgen werden wir ihn mit einem Spot-On behandeln, damit wir bestens gegen diese diabolischen Insektenviecher gewappnet sind… Liebe Grüße aus dem südlichen Berlin/Brandenburg
Bin kein Pferdebesitzer, aber Hundebesitzer und wohne direkt am Wald. Dort stehen auch viele Pferde immer auf der Weide. Mein Hund (Boxer 11 Jahre) hat ständig diese viecher im Fell hängen. Bis jetzt geht es ihm gut aber ich mache mir schon ein wenig sorgen, und für uns als Menschen sollen die ja auch nicht ganz ungefährlich sein.
diese elenden mistviecher sind schon wieder da ! absammeln ist echt das einzige was hilft ! zerquetschen hat bei mir nicht so gut funktioniert, immer wenn ich dachte nun ist sie endlich tot dann flog sie wieder weiter – ich ertränke sie jetzt ,das funtioniert – mit der hand /faust fangen und dann im wassereimer ertränken . aber das mit dem klebeband werd ich auf jeden fall auch ausprobieren , und das wenn man sie absammeln will sie dann in den schweifhaaren verschwinden wusste ich auch noch nicht …..wir wohnen im kreis wesel am niederrhein