Zinkmangel beim Pferd
Zink gehört zusammen mit Selen, Eisen und Kupfer zu den Spurenelementen beim Pferd.
Diese sind für bis zu 90 % der enzymatischen Vorgänge verantwortlich, da sie bei diesen essentiell am Prozess beteiligt sind. Liegt also ein Mangel vor, sind natürliche Prozesse im Körper gestört – und dies kann erhebliche Mangelerscheinungen hervorrufen. Zink spielt hierbei eine ganz besondere Rolle.
Enzyme, die im Körper entstehen, garantieren den Stoffwechselprozess des Pferdes. Die hieran beteiligten Spurenelemente müssen über die Nahrung in den Organismus aufgenommen werden. Absolute Voraussetzung für einen funktionierenden Organismus ist zudem aber auch ein gesunder Verdauungstrakt: sind die in ihm enthaltenen Mikroorganismen gestört, können auch die Spurenelemente nicht mehr richtig in den Körper aufgenommen und entsprechend verteilt werden. Ein gestörter Verdauungstrakt kann damit einen Mangel jeglicher Spurenelemente hervorrufen.
Zink und seine Funktionen im Körper
Wie jedes andere Spurenelement ist auch Zink an einer ganzen Palette von Prozessen beteiligt. Eine der wichtigsten Funktionen von Zink ist die Mitwirkung an der Bildung von Hormonen. Die Hormone werden gebraucht, um Zellerneuerungen und Zellwachstum zu kontrollieren und vor allem zu garantieren. Hat das Pferd also eine offene Schürfwunde oder befindet sich das Pferd noch im Wachstum, so sind diese Hormone von essentieller Bedeutung, um den Heilungs- bzw. Wachstumsprozess sicher zu stellen. Desweiteren ist Zink an der Entgiftung des Körpers beteiligt. So empfehlen Tierärzte bei einer Schwermetallvergiftung eine vermehrte Zufuhr von Zink, um damit die giftigen Stoffe aus dem Körper abzuführen. Darüberhinaus ist Zink an der Immunabwehr beteiligt. Diese ist dafür zuständig, dass Bakterien, Vieren und andere Pilze vom Körper fern gehalten werden. Schließlich ist Zink absolute Vorraussetzung für den Entstehungsprozess von Vitamin A. Dieses Vitamin bewirkt die Entstehung von Schleimhäuten, welche vor allem bei Haut, Fruchtbarkeit und Sehkraft eine wichtige Rolle spielen. Letztendlich wird Zink über den Urin und vor allem auch über Schweiß vom Körper abgegeben.
Mineralien:
Pferdegesundheit / Hufpflege, Hufgesundheit:
Ursache für einen Zinkmangel
So vielfältig wie dieses Spurenelement selbst, so verschieden können auch die möglichen Ursachen für einen Mangel sein. Hierbei kann man grundsätzlich in vier verschiedene Hauptursachen unterscheiden:
1.) Basiert eine Fütterung nur auf Getreide, so verursacht dies einen Zinkmangel. Die im Getreide enthaltene Phytinsäure bindet das Zink. Durch diesen Prozess ist das Spurenelement nicht mehr frei, um seinen wichtigen Funktionen im Körper nachzugehen.
2.) Eine zu hohe Zufuhr von Eiweißen benötigt einen überdurchschnittlich hohen Bedarf an Zink. Die Funktion der Leber wird beeinträchtigt, da sie größtenteils mit der Verarbeitung der Eiweiße beschäftigt ist und daher selbst entgiftet werden muss. Folglich wird Zink benötigt, um die Leber zu entgiften und damit einen normalen Stoffwechselprozess zu garantieren. Einen Eiweißüberschuss hat ein Pferd dann, wenn es nur auf der Weide steht und keine Zufütterung erhält, oder wenn es im Winter nur mit Mash und Kleie gefüttert wird.
3.) Gerade bei Sportpferden wird vermehrt ein Zinkmangel aufgefunden. Grund hierfür ist der Stress, dem diese Pferde ausgesetzt sind. Beim Stress bildet der Organimus körpereigenes Cortison, welches die Funktionen von Zink einschränkt. Darüberhinaus wird durch den vielen Schweiß der arbeitenden Pferde viel Zink aus dem Körper entfernt.
4.) Schließlich gibt es eine weitere Ursache von Zink, die häufig vergessen und der nur schwer vorgebeugt werden kann. Es handelt sich um die einfache Tatsache, dass deutsche Böden überstrapaziert sind und daher einen zu geringen Wert an Spurenelementen vorweisen. Das Futter, welches aus Gebieten dieser ausgedünnten Böden stammt, deckt damit nicht den benötigten Bedarf an Spurenelementen und damit auch nicht an Zink ab.
Wie erkennt man einen Zinkmangel?
Symptome:
Einen Zinkmangel erkennt man in der Tat nur schwer. Die Symptome sind meist unspezifisch und werden entweder nicht ernst genommen oder die Ursache ist nicht klar erkennbar. Bei manchen Pferden setzt nur eine allgemeine Müdigkeit, Leistungsschwäche und Appetitlosigkeit ein, welches in manchen Fällen zu einer Abmagerung führen kann. Ein weiteres Symptom ist die Verschlechterung des Fells und der Hufe: brüchige und spröde Hufe können ebenso die Folge sein, wie mattes und glanzloses Haar, das in manchen Fällen zusätzlich auch eine extreme Schuppenbildung aufweist. Aufgrund seiner wichtigen Funktionen für das Immunsystem tritt zudem eine Schwäche des Abwehrsystems hinzu und das Pferd wird häufiger von Erkältungen und Fieber heimgesucht. Bei Wundverletzungen setzt der Heilungsprozess nur in langsamen Schritten ein und beim Wachstum kann es zu Störungen kommen.
Ob es sich bei den erläuterten Symptomen wirklich um einen Zinkmangel handelt, ist nur durch ein Blutbild festzustellen. Dieses wird von dem kontaktierten Tierarzt vorgenommen und ausgewertet.
Wie kann ich einem Zinkmangel beim Pferd vorbeugen?
Viele Pferde leiden an einem Zinkmangel. Dieser Tatsache kann man einfach entgegenwirken, indem man in bestimmten Phasen dem Pferd vermehrt Zink verabreicht. Hierzu zählt beispielsweise die Zeit des Fellwechsels wie auch der Trächtigkeit oder bei Heilungsprozessen und Turnieren.
Befindet sich Ihr Pferd in keiner dieser Phasen, so muss man einfach sicher gehen, dass der tägliche Zinkbedarf des Pferdes abgedeckt wird. Dieser liegt bei 300 – 550 mg pro Pferd und Tag. Über die richtige Dosierung wird in vielen Reitforen häftig diskutiert, am effektivsten bleibt es wohl allerdings, wenn die Menge mit dem Tierarzt abgesprochen wird. Hat man sich gemeinsam auf die Lösung geeiningt zusätzliche Zinksubstitute zu füttern, sollte darauf geachtet werden, dass organische Präparate wie Zinksulfat und Zinkoxid verwendet werden. Diese können am besten vom Körper aufgenommen werden und verdrängen dadurch nicht die anderen Spurenelemente.
Surftipps:
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—Alle Angaben ohne Gewähr!—
Ist da ein Fehler unterlaufen?
Der tägliche Bedarf liegt bei 300-550 g ? Sollt es nicht mg heissen?
Ansonsten ich mein Pferd total unterdossiere.
LG
Silvia
Hallo Silvia, vielen Dank für den Hinweis! Habs gleich geändert! Wär auch ein teurer Spaß mit 500 g…
LG
Elke
Bei Zinksulfat und Zinkoxid handelt es sich um anorganische Zinkverbindungen.
Es sollten vor allem auch organische Zinkverbindungen zugesetzt werden, also Zinksalze organischer Säuren.
Jetzt bin ich aber leider immer noch total ratlos was einen Zinküberschuss zu bedeuten hat ! Meine 7 jährige Ponymix stute bekommt nur “Faserfutter” da sie ,trotz Bewegung sehr schnell dick wird..ihr Mineralfutter hat auch keinen hohen wert an Zink ! Jetzt wurde beim grossen Blutbild ein erhöhter wert an zink und selen festgestellt…woran kann das liegen ?