Der Raps (Brassica napus)
Der wirtschaftlich bedeutsame Raps gehört zu den Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae), also zur Gattung der Kohlpflanzen. Der Raps wird als Futtermittel, Biokraftstoff genutzt und findet in der Industrie Verwendung, wo er als Grundstoff für Farben oder Kunststoffe dient. Aus den Samen wird das Rapsöl gewonnen. Der Raps ist eine Kulturpflanze und wird in ganz Europa, sowie auch in Ländern wie Kanada, China, Indien oder Australien angebaut. Die Aussaat ist im Spätsommer, die Blüte im Mai des darauffolgenden Jahres.
Die Botanik der Rapspflanze
Die Pflanze mit seinen vierzähligen gelben Blüten wächst bis zu 150 cm hoch und ist ein Pfahlwurzler, da die Wurzel vertikal in den Boden wächst. Sie bildet sich aus einer Keimwurzel und seitlich abgehende Nebenwurzeln. Die bis zu 60 Blüten befinden sich, traubenförmig angeordnet, oberhalb des Stengels, die lanzettförmigen Blätter unten am Stengel.
Die Pflanze steht 3- 5 Wochen in der Blüte (April/Mai), ehe sich die Samen in Form von wenigen Millimeter großen schwarzen Kügelchen bilden, die im Juli erntereif sind.
Für Pferde pures Gift!
Raps enthält Senfglycoside und Nitrat, was zu Vergiftungen bei Pferden führt.
Die Vergiftungssympthome sind dann Atemnot, übermäßiger Durst, Fressunlust, starker Harndrang mit rötlicher Verfärbung, Koliken, Blähungen, Entzündungen der Schleimhaut, in schlimmen Fällen droht sogar eine Erblindung. Die Vergiftung kann auch einen tödlichen Ausgang nehmen.
Deshalb muss bei einer Rapsvergiftung der Tierarzt gerufen werden. Sehr geringe Mengen im Futter sind allerdings ungefährlich. Man sollte allerdings darauf achten, dass nicht zu viel Raps im Einstreu oder Mischfutter ist. Nicht nur die Rapspflanze, die in allen Teilen für das Pferd giftig ist, sondern auch Rapsmehl, Rapsschrot und Rapskuchen enthalten noch das Gift und dürfen nicht mit dem Futter in Verbindung kommen.
Die Entwicklung zur Kulturpflanze
Der Raps wurde durch Kreuzung aus dem Wildkohl und dem Rübsen oder Rübenkohl gezüchtet und im Mittelalter erstmals angebaut, um aus den Rapssamen vor allem Lampenöl zu gewinnen. Großflächig wurde der Raps erst im 17. Jahrhundert in Holland. Nach und nach, besonders zur Zeit der industriellen Revolution (19. Jahrhundert) verbreitete sich die Kulturpflanze, so das bald in ganz Europa, Nordamerika und Asien der Raps zur Nutzpflanze wurde. Als Lebensmittel hatte der Raps bis zu den 70er Jahren wenig Bedeutung, da er schädliche Inhaltsstoffe wie Erucasäure oder Glucosinolate enthielt, was zu Organ- und Herzschäden führt. Aufgrund neuer Züchtungen konnten die Giftstoffe neutralisiert werden. Seitdem ist Raps auch ein wichtiger Rohstoff in der Lebensmittelindustrie.
Buchtipps:
Surftipps:
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- Fuchskreuzkraut- Ursache für Tiervergiftungen (Seneziose)
—Alle Angaben ohne Gewähr—