Das Equine Cushing Syndrom beim Pferd
Das Equine Cushing Syndrom (ECS) ist die am häufigsten vorkommende Hormonstörung bei Pferden.
Jedoch wird das Cushing-Syndrom aufgrund seiner vielfältigen und daher schwer einzuordnenden Symptome nur selten und zumeist erst sehr spät erkannt. Langes und lockiges Fell sind jedoch das deutlichste Anzeichen für diese Pferdekrankheit. Weitere Symptome sind unter anderem Abmagerung, Kreislaufprobleme und Hufreheschübe.
Was ist das Cushing-Sydrom?
Beim Equinen Cushing-Syndrom (ECS) liegt eine Überproduktion des Stresshormons (Adrenokorticotropes Hormon) vor. Dies beeinflusst die Funktionalität der Nebennierenrinde und das dort produzierte Hormon Cortisol wird in überhöhten Mengen ausgeschüttet. Als Folge werden wichtige Stoffwechselprozesse, wie auch das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem stark beeinflusst oder gestört. So ist beispielsweise auch der Proteinstoffwechsel davon betroffen, was nach einiger Zeit in einem erhöhten Blutzuckerspiegel resultiert.
Die Symptome der Krankheit ähneln denen des Equinen Metabolischen Syndroms (EMS). Im Gegensatz hierzu sind beim ECS allerdings vor allem ältere Pferde betroffen (15-30 Jahre). Die Krankheit wird mitunter als Wohlstandskrankheit bezeichnet: Sie betrifft vor allem vielgefräßige und übergewichtige Pferde, die zusätzlich wenig Bewegung haben.
Symptome für das Cushing-Syndrom
Viele Symptome bleiben zunächst ungeachtet, wodurch die Krankheit schnell in weitere Stadien treten kann. Das größte Problem besteht darin, dass die Symptome nicht klar einzuordnen sind und man sie auch in Verbindung mit anderen Krankheiten bringen kann. Sobald mehrere der hier aufgezählten Symptome auftreten, muss der Pferdebesitzer allerdings immer auch an eine Cushing-Syndrom Erkrankung denken.
Erste Anzeichen sind vermehrtes Trinken und eine überdurchschnittlich hohe Harnausscheidung. Der durch den Überschuss an Hormonen gestörte Stoffwechsel führt zu Muskelschwund, der sich vor allem an Kruppe und Oberschenkeln zeigt. Das klassische Symptom ist ein überdurchschnittlich dichtes Haarkleid, welches stark gelockt ist.
Der Fellwechsel im Frühjahr und Herbst wird fast gänzlich ausgelassen. Dadurch behält das Pferd den ganzen Sommer über sein dichtes Winterfell. Die Ursache für das starke Fellwachstum ist noch nicht geklärt, doch sollte es vom Pferdebesitzer wahr genommen und als Symptom für das Crushing-Sydrom erkannt werden.
Weitere Symptome sind gelegentliche Sehstörungen, vermehrtes Schwitzen (vor allem nachts) und Koliken. Des weiteren sind vor allem häufig auftretende Hufrehe sehr charakteristisch für das ECS. Trotz vermehrter Futtergabe magern die Pferde ab und bilden gegebenenfalls einen Hängerücken. An anderen Körperstellen wie beispielsweise über den Augen, über der Kruppe und am Widerrist setzen sie hingegen Fettpolster an. Diese Fettverteilungsstörungen führen zu einem teilweise sehr unförmigen Erscheinungsbild des Tieres. Cushing-Pferde sind generell sehr anfällig für Atemwegsinfekte, Infektionskrankheiten und Parasitenbefälle. Auch kleine Wunden heilen deutlich langsamer ab, als bei gesunden Pferden. Die Ursache für all diese Probleme liegt in der oben erklärten Fehlfunktion des Stoffwechsels.
Präventionsmaßnahmen gegen das Equine Cushing-Syndrom
Die wichtigste Vorbeugung gegen das Equine Cushing-Syndrom ist die artgerechte Haltung. Dies bedeutet zum einen ausreichenden Auslauf: Neben den großzügigen täglichen Weidezeiten müssen die Pferde aber regelmäßig gefordert und im Trab und Galopp geritten werden. Zum anderen gehört dazu aber auch die entsprechende Fütterung. Die tägliche Futterration muss der Arbeitsleistung und damit der Energieverbrennung des Tieres entsprechen (hier finden Sie wichtige Informationen über die richtige Fütterung von Pferden). Somit sollen übermäßige Stärke und Fettportionen vermieden werden. Grundsätzlich beeinhaltet die ausgeglichene Ernährung zudem eine ausreichende Portion an Vitaminen und Mineralstoffen (hier finden Sie Informationen über wichtige Futterelemente). Außerdem ist es sehr wichtig alle Organe des Tieres gesund zu halten, um damit die natürlichen Abwehrkräfte zu stärken. Besonders die Leber, als natürliche Quelle des gesunden Organismus, kann durch bestimmte Fütterungszutaten gestärkt werden.
Welche Medikamente/Therapien helfen beim Cushing-Syndrom?
Beim Equinen Cushing-Syndrom handelt es sich um eine irreversible und damit um eine nicht heilbare Krankheit. Dennoch gibt es diverse Therapieansätze, mit deren Hilfe die betroffenen Tiere noch viele Jahre weiter leben können.
Pferde, die an einem Cushing-Syndrom leiden, erhalten pro Tag eine Tablette Pergolid (kommt aus der Humanmedizin). In den meisten Fällen hilft dieser Wirkstoff sehr gut, sodass nach circa sechs bis acht Wochen wieder ein normales Haarkleid gebildet ist. Da dieses Medikament keine gravierenden Nebenwirkung aufweist, ist eine Behandlung des Pferdes bis an sein Lebensende möglich. Als weiteres Medikament bietet sich zudem Trilostan an. Unterstützend kann auch eine homöopatische Therapie angesetzt werden, die allerdings als alleiniges Heilungsmittel nicht ausreichend ist.
Der Therapieverlauf kann sehr problematisch werden, wenn das ECS beim Pferd Hufrehe verursacht hat. In diesem Fall kann die Therapie lange dauern, wobei auch in hier gute Erfolge zu verzeichnen sind. Um den hormonellen Haushalt wieder in ein Gleichgewicht zu bekommen, kann man zudem Mönchspfeffersamen verfüttern (25-40g/Tag, 8 Wochen lang). Hierfür am besten die Samen über Nacht einweichen lassen und sie dann am nächsten Tag unter das gewöhnliche Futter mischen. Auf die gleiche Weise können auch Mariendistelsamen und Löwenzahnwurzeln verfüttert werden.
Surftipps:
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—Alle Angaben ohne Gewähr—
Trotz aller Bemühungen ist dieser Artikel leider nicht korrekt, bitte wenden Sie sich bei Fragen über Cushing(auch ECS, PPID) besser an eine Pferdeklinik.
“Tierarzt und Hufschmied” (?) – da könnte man aber mehr erwarten – was ist denn nicht korrekt?
So ist der Kommentar leider nicht hilfreich – bezeichnend in dem Zusammenhang ist auch das nur eine “Wegwerf-Emailadresse” vom Kommentarschreiber verwendet wurde.
Andreas